Weil am Rhein Jeder weiß, was er zu tun hat

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Die Drehleiter kam zum Einsatz. Foto: sc

Ein Kellerbrand mit Verpuffung, Feuer und starker Rauchentwicklung – das war das Szenario für den Übungsalarm der Feuerwehrabteilungen Ötlingen und Haltingen. Seit mehr als vier Jahrzehnten findet diese Übung am Ostermontag statt.

Mit insgesamt 60 Kräften – 43 Feuerwehrleuten sowie 17 Mitgliedern des Deutschen Roten Kreuzes – waren die Ehrenamtlichen im Einsatz. Den Plan für diese Übung hatten der erste stellvertretende Kommandant Uli Weber und Feuerwehrsprecher Markus Utke zusammengestellt.

Wann kommt der Alarm?

Bis zum Alarm um 9 Uhr wusste keiner der Einsatzkräfte, wann und wo die Übung stattfinden sollte. Kurz nach der Alarmierung traf dann das erste Feuerwehrfahrzeug der Abteilung Ötlingen in Märkt ein. Rauch stieg aus dem Keller des Gasthauses „Krone“. Der Keller war nicht mehr begehbar.

Zugführerin bei der Übung war Ötlingens Abteilungskommandantin Susan Währer-Eggs und Einsatzleiter war Haltingens stellvertretender Abteilungskommandant Lukas Eggs. Sie koordinierten den Einsatz besonnen und strukturiert. Atemschutz musste eingesetzt werden. Löschschläuche wurden ausgerollt und in Position gebracht. Mit der Drehleiter wurden die Gäste aus dem obersten Stockwerk „gerettet“.

Ruhig und strukturiert

Auf Tragen wurden die Geretteten zu den Fahrzeugen des DRK verbracht, wo Britta Ohm mit ihrer Mannschaft bereits wartete. Nach kaum 20 Minuten waren die „Verletzten“, die vom Jugendrotkreuz gestellt worden waren, versorgt.

Großes Lob gab es für die Ehrenamtlichen von Uli Weber für den ruhigen, strukturierten Verlauf der Übung. „Jeder wusste, was er zu tun hatte“ stellte Weber fest. Die Kommunikation habe gestimmt. Hätte das Sondersignal eingesetzt werden können, so wären die Einsatzkräfte noch schneller vor Ort gewesen, stellte der stellvertretende Kommandant fest. Weber dankte den Einsatzkräften dafür, dass sie auch an einem Feiertag bereit seien, sich zum Wohl der Bürger einzusetzen. „Die Bevölkerung der Stadt Weil am Rhein kann ruhig schlafen“, sagte Weber.

Brandweiher erhalten

Seinen Dank an die ehrenamtlichen Feuerwehrleute und das DRK sprach auch Märkts Ortsvorsteher Stefan Hofmann aus. Dies sei die zweite Übung in Märkt und es sei beeindruckend, wie viele Ehrenamtliche im Einsatz seien. Bemerkenswert sei auch das Interesse der Bevölkerung, die sehr zahlreich erschienen war. Mit Blick auf einen möglichen Blackout sei es aktuell wichtig, die Funktion des Brandweihers zu erhalten. Bis das Löschwasser vom Rhein nach Märkt komme, könne es zu spät sein. Die Feuerwehr habe nach wie vor einen hohen Stellenwert im Ort.

Unter den Zuschauern befand sich auch Ellen Nonnenmacher, Leiterin des Rechts- und Ordnungsamts Weil am Rhein. „Es ist toll, dass sich die Kameradinnen und Kameraden am Ostermontag die Zeit für eine Übung nehmen“, sagte Nonnenmacher.

Auch Werner Linder, ehemals Ortsvorsteher von Ötlingen und mit der Feuerwehr verbunden, war gekommen, um die Übung zu begleiten. Es sei immer wieder faszinierend, zuzusehen, wie alles Hand in Hand gehe. Zwar scheine es für den unbeteiligten Zuschauer zu langsam zu gehen, dies sei jedoch nicht der Fall. Sorgsames Handeln habe oberste Priorität. Dass die Drehleiter mit im Einsatz ist, sei in Bezug auf die Menschenrettung gut. Hier könne man viel machen, ganz besonders, wenn es sich um hohe Feuer handele.

Übung im gesamten Haus

Eugenio Perini, der Pächter der „Krone“ in Märkt, beobachtete den Verlauf ebenfalls. Er sei angefragt worden und habe sofort zugesagt, das Gasthaus für die Übung zur Verfügung zu stellen. „Ich finde es toll, dass so eine Übung an einem Feiertag stattfindet.“ Dass das ganze Haus, vom Keller bis in die Gästezimmer, von der Übung betroffen war, mache ihm nichts aus. Dies sogar vor dem Hintergrund, dass die Zimmer noch belegt gewesen seien. Die Feuerwehr in Märkt sei ein großes Thema, es könne um Leben und Tod gehen. „Auf euch ist Verlass“, lobte Perini.

Um 10.30 Uhr war der Übungsalarm abgeschlossen und Uli Weber zeigte sich sehr zufrieden mit dem Verlauf.

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