Mit seinem Projekt zur Fachkräftegewinnung ist der Weiler Metzgermeister deutschlandweit gefragt.
Ein Metzger, der deutschlandweit für Aufsehen sorgt, ist Joachim Lederer. Am Mittwoch war ihm und seinem Projekt zur Gewinnung von Nachwuchskräften aus Indien in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) ein ganzseitiger Artikel gewidmet.
Darin wird der Weg einer seiner Mitarbeiter, Pratyay Sairia, von der Millionenstadt Neu-Delhi in Indien über den Frankfurter Flughafen bis nach Weil am Rhein beschrieben, wo er bei Jogi Lederer den Beruf des Metzgers lernt. Auf den Weg nach Deutschland hat sich der 22-Jährige demnach auf Vermittlung der Agentur „Magic Billion“ gemacht und dafür 5000 Euro bezahlt. Deutsch hat der Bachelor in Lebensmitteltechnik im Goethe-Institut in seiner Heimat gelernt, nun wohnt er in einer Wohngemeinschaft in Weil mit anderen Auszubildenden. Zehn Stunden am Tag verbringt er nach eigenen Worten in der Metzgerei.
Die zehn Stunden kämen zusammen, weil die Auszubildenden auch ihre Pausen in der Metzgerei verbringen und dort essen würden, beeilt sich Lederer klarzustellen, als wir ihn am Mittwoch in der Geschäftsstelle des Landesfleischerverbands in Stuttgart erreichen. Manche Auszubildenden würden zudem am Wochenende sogar noch zusätzlich bei ihm arbeiten, natürlich gegen Bezahlung.
Dass er wieder mal in einer überregionalen Zeitung steht, wundert ihn nicht. Auch das Wall Street Journal aus den USA und der britische BBC-Hörfunk seien schon bei ihm gewesen. „Wir haben einen Nerv getroffen“, freut er sich mit Blick auf seine Idee, Nachwuchskräfte aus Indien für das Metzgerhandwerk zu gewinnen.
Denn man könne es drehen und wenden, wie man wolle: „Du kannst nur Umsatz machen, wenn Du Personal hast.“ Vier Auszubildende aus Indien hat Lederer derzeit, im September kommen noch zwei weitere dazu.
