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Weil am Rhein Jugendarbeit verstärkt im Internet

Weiler Zeitung

Corona: Teamleiterin Verena Eyhorn berichtet über die Stadtjugendpflege / Projekte in der Hinterhand

Weil am Rhein  - Die Freizeiteinrichtungen für junge Leute der Stadtjugendpflege sind Corona-bedingt geschlossen. Damit die Jugendlichen trotzdem etwas Abwechslung in ihrem Alltag geboten bekommen, haben sich die Stadtjugendpfleger verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten überlegt. Teamleiterin Verena Eyhorn berichtet über die Weiler Jugendzentren und deren Arbeit in der aktuellen Krise.

Gerade für die Jugendarbeit ist die Zwangspause ein „ganz extremer Bruch, schließlich lebt unsere Tätigkeit von der Beziehung zu den Kindern und durch die Erziehungsarbeit“, erklärt die Teamleiterin der Stadtjugendpflege Verena Eyhorn.

Den Kontakt mit den Mitarbeitern aufrechtzuerhalten, sei dabei wichtig. „Die Kinder müssen vertrauen in uns haben. Darum dürfen wir auch jetzt die Beziehung nicht schleifen lassen“, erklärt sie.

Über die sozialen Netzwerke halten die Stadtjugendpfleger mit ihren Schützlingen Kontakt. Die Sprechstunden, die sonst immer dienstags und donnerstags stattfinden, erfolgen nun über das Mobiltelefon. „Wir unterstützen die Jugendlichen bei Hausaufgaben und bieten an, diese auch auszudrucken“, berichtet Eyhorn. Der ein oder andere habe auch Fragen zum Thema Bewerbungsschreiben.

Ideen gegen Langeweile

Die Stadtjugendpfleger versuchen, die Jugendlichen auf ihrem Instagram-Account auch in der Freienzeit zu beschäftigen. „Wir wollen den Kindern auch in dieser Zeit ein abwechslungsreiches Programm bieten. Daher laden wir zum Beispiel immer dienstags ein neues Do-It-Yourself-Video auf unseren Account hoch, wo wir ihnen einen Anstoß oder Ideen gegen die Langeweile geben wollen“, erklärt Eyhorn. Aber auch Erklärvideos zum Beispiel über Hamstereinkäufe gibt es, um Jugendlichen die Situation bewusst zu machen.

Damit scheinen die Stadtjugendpfleger einen Nerv bei den Schützlingen getroffen zu haben: „In den Jahren zuvor hatten wir recht statische Follower-Zahlen, doch nun sind sie angestiegen“, erzählt die Teamleiterin. Auch die „Likes“ haben seit dem neuen Angebot zugenommen. „Die Jugendlichen haben nun mehr Zeit und nutzen ihre Accounts deutlich mehr“, vermutet Eyhorn.

Durch die sozialen Medien hofft sie, dass sich die Jugendlichen auch nach der Pausesich an die Stadtjugendpflege erinnern und die Projekte wieder wahrnehmen. Schließlich kommen monatlich rund 700 bis 800 Jugendlichen in die Zentren.

Projekte mit eigener Note

Außerdem stehen Eyhorn und ihr Team in Verbindung mit anderen Jugendhäusern. „Wir sind landkreisweit gut vernetzt und unterstützen uns auch gegenseitig, indem wir uns neue Aufgaben für die Kinder überlegen“, erzählt sie.

Neben den Angeboten für die Jugendlichen haben die Stadtjugendpfleger aber auch noch viel anderes zu tun: „Wir müssen noch einiges aufarbeiten. Wir sind dabei, den Projekten unsere eigene Note zu geben. Die Pause hat uns geholfen, konzentrierter daraufhinzuarbeiten“, erzähl die Teamleiterin.

Projekte habe die Stadtjugendpflege noch genug in der Hinterhand: „Wir sitzen schon auf heißen Kohlen, aber solange die Schulen nicht im Normalbetrieb laufen und weiterhin die Kontaktsperre herrscht, werden auch wir unsere Jugendzentren nicht öffnen können“, sagt Eyhorn.

Doch sie könnte sich auch vorstellen, dass die Stadtjugendpflegearbeit schleichend erst mit Einzelgesprächen und Kleingruppen wieder starten könnte, da der Austauschbedarf doch sehr hoch ist, weiß Eyhorn.

Veranstaltungen wie eine Fahrradtour und einen Europapark-Auslug mussten die Stadtjugendpfleger bereits absagen. Auch das „Spray-Projekt“, das mit den Stundenten der katholischen Hochschule geplant war, muss ausfallen. Und auch mit Blick auf den Spielbus sieht es bis jetzt nicht besser aus. Außerdem war ein Übernachtungswochenende im Sommer in der Planung gewesen, um auch finanziell schwächeren Familien etwas bieten zu können. „Wir müssen bis nach den Pfingstferien abwarten, vielleicht sieht die Lage dann schon anders aus“, sagt die Teamleiterin.

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