Weil am Rhein (cg). Mit einem lachenden und einem weinenden Auge ging am Montag eine Ära zu Ende – die des Jungen Forums. Schon vor über einem Jahr hatte der Verein mit der damals landesweit einzigen parteilosen Jugendfraktion, die bei den Gemeinderatswahlen 1994 auf Anhieb vier Sitze gewonnen hatte, seine Auflösung bekanntgegeben. Nun zauberte das Junge Forum mit seinem verbliebenen Vereinsvermögen große Freude auf die Gesichter von Halka Dupy, der zweiten Vorsitzenden des Familienzentrums „Wunderfitz“, sowie Carmen Kieninger, der Vorsitzenden des Waldkindergartens „Märchenwald“. Sie erhielten je einen Scheck über 900 Euro. Ein wenig beklommen wirkten die beiden Vertreter des Jungen Forums, der Vorsitzende Andreas Arendt sowie Kassiererin Michelle Lienin, war es doch auch ein stiller Abschied – aufgrund der geringen Anzahl der Aktivmitglieder zum Ende der Vereinsära hatte es nicht einmal eine Abschiedsfeier gegeben. Als langjähriges Mitglied des „Wunderfitz“ sowie steter Vertreter für Belange der Kleinsten sind die beiden jedoch davon überzeugt, dass das Geld in die richtigen Hände gerät. Halka Dupy könne sich vorstellen, das Geld in die Fortbildung von Fachkräften zu investieren, denn das „Wunderfitz“ stecke in der Umstrukturierung und wolle sein pädagogisches Konzept ausbauen. Carmen Kieninger, die nicht mit so viel Geld gerechnet hat, wird dessen Verwendung in der nächsten Vorstandssitzung besprechen. Das Junge Forum war der Zeit stets voraus. So hat es sich schon damals für die bessere Förderung von Einrichtungen für Kleinkinder stark gemacht, erinnerten die Vereinsvertreter. Doch hat es auch die Einrichtung des Bürgerbüros gefordert, sich massiv dafür eingesetzt und auch für den Erhalt des Friedlinger Textilmuseums gekämpft. Das Junge Forum ist nicht mehr, doch die Spuren, die es in der Stadt hinterlassen hat, bleiben.