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Weil am Rhein Karten spielen für den guten Zweck

Weiler Zeitung
Ann-Sophie Bara hat ein Kartenspiel gestaltet. Durch den Verkauf will der Verein „La Passerelle – Die Brücke“, den ihr Vater Boukare Bara leitet, Menschen in Burkina Faso unterstützen (in der Mitte Bruder Samory). Foto: Saskia Scherer

Afrika: Verein „La Passerelle“ unterstützt Menschen in Burkina Faso / Tochter gestaltet ein Spiel

Die Unterstützung der Forschung und Entwicklung in dem afrikanischen Land Burkina Faso hat sich der Weiler Verein „La Passerelle – Die Brücke“ auf die Fahnen geschrieben. Auch die 13-jährige Ann-Sophie Bara, die Tochter des Vorsitzenden Boukare Bara, ist mit im Boot: Sie hat ein Kartenspiel gestaltet, das der Verein verkauft. Die Einnahmen sollen in eine Schule in Burkina Faso fließen.

Von Saskia Scherer

Weil am Rhein. Es handelt sich zwar im Prinzip um herkömmliche Spielkarten, also mit Ass und allem was dazugehört, aber die Gestaltung ist das Besondere: Darauf zu sehen sind „wichtige Gesichter von Deutschland“, wie es Boukare Bara formuliert. Abgebildet sind etwa die Erfinder Konrad Zuse und Rudolf Diesel, die Tennisspielerin Steffi Graf oder auch die Nationalmannschaft. „Ich mag Kartenspiele und wollte gerne mein eigenes machen“, sagt die 13-Jährige.

Gleichzeitig soll es auch ein Lernspiel sein. „Viele wissen vielleicht nicht alles über die Personen“ – und würden dann möglicherweise neugierig, sich zu informieren. „Meine Tochter findet, man sollte nicht nur vor dem Fernseher sitzen“, ergänzt der Vater.

Der Verein „La Passerelle“ besteht seit dem Jahr 2015. Das Motto lautet „Hilfe zur Selbsthilfe“. „Wir vom Verein glauben nicht an die konventionelle Entwicklungshilfe, die den Afrikanern alles vorgefertigt aus dem schönen Europa bringt. Die richtige Hilfe muss den Afrikanern vielmehr helfen, sich selbst zu helfen“, erklärte der Vorsitzende vor einigen Jahren im Gespräch mit unserer Zeitung.

Seit dem vergangenen Jahr werde etwa ein Wissenschaftler vor Ort unterstützt, der eine Solarampel entwickelt hat. „Wir haben dort eine kleine Firma gegründet, die diese für die ganze Stadt herstellt.“

Ab und zu werden auch Veranstaltungen in Weil am Rhein auf die Beine gestellt. Für den Oktober ist ein afrikanischer Abend mit passenden Gerichten und einer Vernissage zum Thema „Kassena-Architektur“ geplant. Die Kassena sind eine Ethnie, die im Grenzgebiet zwischen Burkina Faso und Ghana siedelt. Sie sind bekannt dafür, dass sie auf ihren Häusern kunstvolle Malereien anbringen. Veranstaltungsort soll entweder das Kesselhaus in Friedlingen oder das Haus der Volksbildung sein.

Corona-Situation in Burkina Faso

Coronabedingt seien in Burkina Faso aktuell die Grenzen geschlossen. „Aber sonst merkt man die Pandemie nicht so. Die Bevölkerung will sich auch nicht impfen lassen. Die Quote ist sehr gering.“ Denn die Krankheit Malaria habe vor Ort eine höhere Priorität, weil sie gefährlicher sei. „Die Menschen verstehen nicht, warum gegen Corona mehr Maßnahmen ergriffen werden, warum es gegen Malaria keine Medizin gibt, aber gegen Corona schon“, erklärt er.

Einen Lockdown habe es zwar auch in Burkina Faso gegeben, aber nur kurz. „Dann herrschte Chaos. Die Menschen erhalten dort keine Hilfe wie hier.“ Wer kein Geld verdienen könne, verhungere. Trotz geschlossener Grenzen würden Flugzeuge abheben. „Die Reichen sind also weniger betroffen.“

Weitere Informationen: Der Verein ist bei Facebook unter „La Passerelle-Die Brücke“ zu finden. Das Kartenspiel gibt es für 7,99 Euro online unter: www.ebay.de/itm/224358373684

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