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Weil am Rhein Keine Verkehrsentlastung für Alt-Weil

Siegfried Feuchter
Trotz Zollfreier Straße fahren noch sehr viele Autos durch Alt-Weil. Anwohner klagen über eine hohe Verkehrsbelastung. Foto: Siegfried Feuchter

Mit der Einweihung der Zollfreien Straße verband sich die Hoffnung, Alt-Weil, Tüllingen und Riehen vom Individualverkehr entlasten zu können.

Haben sich die Erwartungen an die Eröffnung der „Zollfreien“ genau zehn Jahren erfüllt? Haben sich die Verkehrsströme geändert? Die Antworten von Anwohnern fallen gemischt aus, obgleich täglich Tausende Fahrzeuge die direkte, zollfreie Straßenverbindung zwischen Weil am Rhein und Lörrach nutzen.

Vor allem in Alt-Weil will kaum jemand etwas von einer Verbesserung wissen. Im Gegenteil. „Es ist schlimmer geworden“, sagt nicht nur einer der befragten Anwohner. Denn nach wie vor fahren sehr viele Autofahrer durch Alt-Weil, um auf die Zollfreie Straße zu kommen. Verkehrslenkende Maßnahmen und Appelle, mit denen Autofahrer aus Richtung Haltingen sowie aus Frankreich über die B 3 zum Otterbacher Kreisel und von dort auf die Südumfahrung und Zollfreie Straße geleitet werden sollen, haben offensichtlich nicht die erhoffte Wirkung erzielt.

Tüllingen dagegen hat die neue Straße eine große Entlastung gebracht, obgleich in den zurückliegenden zehn Jahren seit der Eröffnung das Verkehrsaufkommen zugenommen hat.

Der Verkehr rollt

„Es hat sich so gut wie nichts geändert“, sagt Alt-Stadtrat Jürgen Gempp, der an der Altweiler Hauptstraße wohnt und täglich das Verkehrsaufkommen im Blick hat. Es rolle permanent Verkehr durch Alt-Weil. Nach seiner Einschätzung hat das Verkehrsaufkommen eher zugenommen seit Eröffnung der Zollfreien Straße. „Eine Katastrophe“ seien die parkenden Autos entlang der Hauptstraße, die für Rückstaus sorgen würden.

Verena Sänger, einst aktives Mitglied in der Bürgerinitiative „Pro Zollfreie“, ist überzeugt, dass sich der Einsatz für diese Verbindungsstraße gelohnt hat. „Es läuft sehr viel Verkehr über die Zollfreie“, sagt die Altweiler Bürgerin. Zugleich räumt sie aber ein, dass ein Entlastungseffekt für Alt-Weil nicht eingetreten sei. Sänger vermisst entscheidende verkehrslenkende Maßnahmen, die Autofahrer davon abhalten, durch Alt-Weil zu fahren, um auf die Zollfreie zu gelangen.

Berufspendler unterwegs

Eine differenzierte Wahrnehmung hat Herbert Stahl gemacht, der an der Ecke Hauptstraße/Lörracher Straße wohnt. Morgens und abends, wenn die Berufspendler unterwegs sind, sei auf der Altweiler Hauptstraße viel los. Hinzu komme der Ziel- und Quellverkehr. Dagegen würden auf der Lörracher Straße Richtung Tüllinger dank der Zollfreien viel weniger Autos fahren. „Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht gegenüber früher.“ „Es ist schlimmer statt besser geworden“, stellt Wolfgang Meier fest, der an der Altweiler Hauptstraße am Bahnübergang wohnt. Morgens ab 5 Uhr setze der Pendlerverkehr ein. Tempo 30 werde nicht eingehalten. Viele Lastwagen würden durch Alt-Weil fahren.

Für die Tüllinger ein Segen

Zudem würden viele Einkaufstouristen aus der Schweiz an der Weiler Anschlussstelle nach dem Tunnel abzweigen und durch Alt-Weil in die Stadt fahren. „Das Verkehrsaufkommen ist eine Zumutung und fast unerträglich“, sagt Meier, der auch das Parken entlang der Altweiler Hauptstraße kritisch sieht. Für die Tüllinger ist die Zollfreie Straße ein Segen. Das bestätigt Michael Lindemer als Anwohner der Durchgangsstraße. „Wir haben jetzt viel weniger Verkehr“, freut er sich. Wie stark die Auswirkungen sind, spüren die Tüllinger immer dann, wenn wegen Wartungsarbeiten der Tunnel gesperrt werden muss. „Dann haben wir wieder einen Megaverkehr im Ort“, sagt Lindemer.

Einen ausführlichen Bericht über den langen Weg zur Eröffnung der „Zollfreien“ lesen sie auf der nächsten Seite.

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