Weil am Rhein „Kinder sind ein tolles Publikum“

Ingmar Lorenz
Marie Wuilleme hat die Geschichte von Isidor, dem Waschbären illustriert. Foto: zVg

Literatur: Lesung mit Adrian Steineck in der Weiler Stadtbibliothek am Montag / Geschichte von „Isidor“

Weil am Rhein. Adrian Steineck aus Weil am Rhein, der als Redakteur in der Lörracher Redaktion unserer Zeitung tätig ist, hat ein Buch geschrieben. Am Montag, 6. Februar, stellt er die Geschichte von Isidor, dem Waschbären, in der Weiler Stadtbibliothek bei einer Lesung vor. Im Gespräch schildert Steineck, was es mit der Geschichte auf sich hat und woher die Inspiration für das Kinderbuch gekommen ist.

Frage: Herr Steineck, können Sie kurz Schildern, worum es in Ihrem Buch geht?

Mein Buch handelt von Isidor, einem jungen Waschbären, der das Handwerk des Geschichtenerzählers erlernen will. Er wird gemeinsam mit Brummel, einem alten Braunbären, in die Welt der Menschen geschickt, wo er mit seinen Geschichten Kindern ihre Sorgen nehmen soll.

Nur ist es in der Welt der Menschen so, dass Isidor und Brummel von den Erwachsenen als Stofftier und Teddybär wahrgenommen werden. Nur Kinder nehmen sie als lebendig wahr und können mit ihnen sprechen.

Frage: An wen richtet sich Ihr Buch?

Das Buch richtet sich in erster Linie an Kinder. Die Idee beim Schreiben war aber durchaus, dass man das Buch auch als Erwachsener lesen kann. Was ich etwa an Michael Endes „Die Unendliche Geschichte“ so liebe, ist, dass man sie als Kind lesen und von der spannenden Handlung begeistert sein kann. Wenn man sie dann erneut als Erwachsener liest, ist man überrascht, dass es viele Anspielungen und Hintergründe gibt, die man als Kind nicht bemerkt hat.

Frage: Woher nehmen Sie Ihre Inspiration, woher kommen Ihre Ideen?

Die Inspiration zu „Isidor“ ist durch eine gute Freundin gekommen. Sie hat mir erzählt, dass sie als Kind eine Waschbären-Handpuppe hatte. Wenn sie traurig war, hat ihr Vater sie sich aufgesetzt, und Isidor hat sie getröstet. Ich habe übrigens ihre Erlaubnis eingeholt, das für eine Geschichte verwenden zu dürfen. Danach habe ich über Monate hinweg Ideen gesammelt und wieder verworfen. Auch eigene Kindheitserinnerungen habe ich verwendet. Brummel etwa war ein Teddybär, den ich als Kind hatte.

Irgendwann ist er dann verloren gegangen, und das findet sich in der Geschichte wieder, wenn Brummel beklagt, dass die Menschen ihre lieb gewonnenen Begleiter aus Kindertagen vergessen.

Frage: Was ist für Sie das Besondere an der Lesung in der Weiler Stadtbibliothek?

Es ist meine erste öffentliche Lesung aus dem „Isidor“. Ich habe 2021 und 2022 bei zwei Anlässen bereits an der Hans-Thoma-Schule in Haltingen vor Drittklässlern gelesen. Das waren jeweils zwei Lesungen an einem Vormittag, jeweils eine an der Alten Schule und eine an der Hans-Thoma-Schule. Dort wusste ich natürlich im Vorfeld, dass ich vor Drittklässlern lese und wie viele Zuhörer etwa da sind. Da waren dann zwar auch Erwachsene im Raum. Die habe ich aber vollkommen ausgeblendet und mich ganz auf die Kinder konzentriert. In der Stadtbibliothek weiß ich im Vorfeld nicht, wie viele Zuhörer kommen, wie viele Kinder und wie viele Erwachsene und ob überhaupt jemand kommt.

Frage: Sie haben bereits im Jahr 2007 in der Stadtbibliothek aus ihrem Debüt „Die seltsame Reise des Nathaniel Belfre“ gelesen. Ist es etwas Anderes, wenn man vor Kindern liest?

Oja! Kinder sind ein tolles Publikum. Wenn sie gelangweilt sind, merkt man das sehr schnell. Zugleich sind sie aber auch sehr dankbar. Es ist auch toll, welche Fragen da zum Teil kommen. In Haltingen hat mich etwa ein Mädchen gefragt, ob ich gerne in der Welt von Isidor leben würde. Das ist eine sehr spannende Frage, da muss ich auch erst überlegen. Dass die Kinder wissen wollen, seit wann ich schon Autor bin, darauf kann ich mich einstellen. Aber solche Fragen überraschen mich wirklich! Im Übrigen wird es bei der Lesung wie auch bei meinen Schullesungen auch einige Überraschungen geben, und Isidor selbst wird natürlich ebenfalls mit dabei sein.

Frage: Sind bereits weitere Termine anberaumt?

Ja. Voraussichtlich am 13. Februar lese ich an der Eichendorffschule in Lörrach. Das ist dann wieder eine Lesung extra für die Schüler.

Weitere Informationen: Die Lesung findet am Montag, 6. Februar, 14.30 Uhr, in der Stadtbibliothek Weil am Rhein, Humboldtstraße 1, statt. Der Eintritt ist frei. Um eine vorherige Anmeldung wird gebeten per E-Mail an stadtbibliothek@weil-am-rhein.de, per Homepage www.stadtbibliothek.weil-am-rhein.de oder telefonisch unter 07621/98140.

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