„Es ist doch sehr erstaunlich, wie offen die meisten Kindern hier sind“, erklärt Sabrina Scherer, die beim Wufi den Fachdienst Kindertagespflege leitet. „Sie stürmen gleich auf das Spielzeug los und knüpfen Kontakte“, weiß sie zu berichten. Das sei nicht selbstverständlich. Denn: Viele haben Dramatisches erlebt auf der Flucht aus ihrer Heimat. „Ein Junge redete bei der Ankunft nicht mehr. Jetzt spricht er wieder. Er fühlt sich integriert“, erzählt Goetz.
Langfristige Lösung gewünscht
Das Förderprogramm läuft erst einmal bis Ende 2023. Was dann kommt, ist offen. Dennoch ist für alle Beteiligten klar, dass es das Ziel sein muss, dieses Betreuungsangebot während der Integrationskurse langfristig anzubieten. „Der bürokratische Aufwand ist enorm, aber er lohnt sich“, meint Leischner. „Für uns ist am allerwichtigsten, dass nun der Besuch des Integrationskurses nicht mehr daran scheitert. Dass die Eltern wissen, dass ihr Kind in dieser Zeit gut versorgt ist.“
Für die Deutsch-Integrationskurse zeichnet bei der VHS Luigina Pinna verantwortlich. Sie koordiniert sämtliche Anfragen und klärt auch ab, ob noch Betreuungsplätze frei sind. Die Nachfrage sei enorm und auch das Angebot groß. Bei der VHS Weil am Rhein laufen derzeit insgesamt zwölf Integrationskurse. Daher bekommt Pinna ab September personelle Unterstützung. Und auch in Sachen Kinderbetreuung gibt es Verstärkung. Die VHS wird einen dritten Antrag stellen. Dann sollen nicht mehr zehn, sondern 15 Kinder im Kindergartenalter während der Kurse betreut werden.
Zusammen mit der Stadt Rheinfelden ist die Stadt Weil am Rhein die einzige Kommune im Landkreis, die derzeit ein solches Angebot bereithält, teilt die Stadtverwaltung abschließend mit.