Weil am Rhein Kleine Blechnerei bietet Lofo-Mensa

Marco Fraune
Im Lofo-Gewerbepark: Das größte Grundstück ist bereits an Lo-Cat Systems vergeben, nun auch das kleinste an die Blechnerei Vollmer. Screenshot: Marco Fraune

Gewerbepark: Familienbetrieb Vollmer erhält 2000-Quadratmeter-Grundstück / Hilfe für Obdachlose

Weil am Rhein - Die seit acht Jahren provisorisch an der Tullastraße untergebrachte Blechnerei Vollmer erhält das mit 2000 Quadratmeter kleinste Grundstück im neuen Lofo-Gewerbepark. Der Gemeinderat hat in nicht-öffentlicher Sitzung den entsprechenden Reservierungsbeschluss für das seit 66 Jahren in Weil beheimatete Handwerksunternehmen gefasst. Dieses will zugleich eine kleine Mensa für Gewerbepark-Mitarbeiter eröffnen, wobei auch Obdachlose unterstützt werden sollen.

Auf dem viereinhalb Hektar großen Lofo-Areal ist nach dem größten Grundstück nun auch das kleinste vergeben. Während Lo-Cat Systems aus Schönau auf etwa 13 300 Quadratmetern produzieren will, stellt die „Vollmer GmbH Sanitäre Anlagen Blechnerei“ auf 2000 Quadratmetern in diesem Jahr die Weichen für die Zukunft.

Geschäftsführer Uwe Vollmer (50) weiß gemeinsam mit seiner Frau Marion, dass der Familienbetrieb später vom 22-jährigen Sohn Florian weitergeführt wird, der derzeit den Meister macht. „Wegen der geklärten Unternehmensnachfolge gehen wir noch einmal in die Vollen“, schildert Marion Vollmer im Gespräch mit unserer Zeitung.

Der dritte Standort

Es wird der dritte Standort des Familienbetriebs. Dieser wurde vor 66 Jahren von Max und Hildegard Vollmer an der alten Müllheimer Straße gegründet, direkt neben der heutigen Esso-Tankstelle. Später folgte ein Umzug in die Leopoldstraße 4, wo deren Sohn Heinrich, der Vater des aktuellen Geschäftsführers, den Betrieb weiterführte. Dieser starb aber früh, sodass Uwe Vollmer die Firma übernahm und vom Einzelunternehmen in eine GmbH umwandelte.

Zurzeit sind neben ihm und seiner Frau, die sich um das Administrative kümmert, auch ein Meister und ein Azubi im dritten Lehrjahr beschäftigt, der dem Betrieb treu bleiben will. „Es läuft super“, freut sich das Unternehmerpaar über positive Entwicklungen und einen Weg hin zu weiteren Einstellungen. Wenn Sohn Florian zurück von der einjährigen Meisterschule ist, sollen auch dessen neue Ideen weiter einfließen.

Weil statt Efringen-Kirchen

Noch ist die „Vollmer GmbH Sanitäre Anlagen Blechnerei“ sehr beschränkt in ihren Möglichkeiten. Vor acht Jahren musste der Betrieb wegen des Verkaufs des bisherigen Domizils von der Leopoldstraße zur Tullastraße ziehen, was nur als Zwischenlösung gedacht war. Zwischenzeitlich bestand die Überlegung, in Efringen-Kirchen in einem Bestandsgebäude unterzukommen, doch finanziell rechnet es sich eher, ein neues Betriebsgebäude zu bauen. Über das Internet und dann über den Weiler Wirtschaftsförderer Peter Krause wurde die Familie Vollmer auf das 2000-Quadratmeter-Grundstück aufmerksam.

Das bei der Stadt eingereichte Konzept sieht vor, dass eine große Halle errichtet wird, wo zwei große Büroräume enthalten sein sollen. Hinzu kommen sanitäre Anlagen. Ein großes Lager, wo auch die Fahrzeuge untergestellt werden sollen, und eine spezielle Entsorgungsmöglichkeit für Bauschutt & Co. bilden weitere Bausteine.

Betriebseigene Mensa

Ebenfalls integriert sein wird eine betriebseigene Mensa, die nicht nur für die Mitarbeiter gedacht ist, sondern auch den übrigen Lofo-Gewerbepark-Beschäftigten eine Verköstigungsmöglichkeit bieten soll. Geöffnet werde diese erst einmal mit 20 Sitzplätzen ab etwa 6 Uhr bis zum späten Nachmittag um 17 Uhr. Morgens sind belegte Brötchen, Smoothies und auch Obst sowie weiteres angedacht, mittags könne gewählt werden zwischen einem Fleischgericht und einer vegetarischen Variante. „Das Preis-Leistungsverhältnis wird stimmig sein“, verspricht Marion Vollmer. Denn: „Ich will damit nicht reich werden.“

Etwa zwei bis drei Personen sollen eingestellt werden, um etwas Leckeres anzubieten, so die Hobby-Köchin. Sollte eine starke Nachfrage bestehen, könnte noch mehr angeboten werden. Das Konzept sei auch bei Bürgermeister Rudolf Koger gut angekommen. „Die Stadt fand es eine gute Idee.“

Essen für Obdachlose

Alles, was an Essen bis 17 Uhr dann übrig bleibt, soll an die Nutzer der Wärmestube abgegeben werden, die von den Vollmers schon jetzt mit Einmalpaletten, Kleidung oder auch Lebensmittel-Konserven immer mal wieder versorgt werden. „Es ist mein Ziel, dass die Menschen unterstützt werden“, will sie sich weiter engagieren.

Geplant ist, dass Mitte dieses Jahres der Baubeginn für den Betrieb erfolgt. Bis Ende des Jahres soll die Fertigstellung erfolgen. Der eigentliche Hallenbau werde nicht allzu lange dauern, der Innenausbau mehr Zeit in Anspruch nehmen.

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