In Zeiten von Corona halten sich die Gartenfreunde öfter als sonst auf ihren Parzellen auf, soweit das Hugle und Broszeit beurteilen können. „Sie nutzen die Rückzugsmöglichkeit und verbringen ihre Freizeit dort, vor allem im Sommer ohne Urlaub“, erzählt der Vorsitzende. Die Mehrheit der Pächter habe keinen eigenen Garten am Haus.
Es wird auch mehr angebaut. „Die Menschen haben mehr Zeit, sie kochen mehr und stoßen auf Tipps, zum Beispiel in Gartensendungen“, weiß der Vorsitzende. „Sie probieren mehr aus.“ Das lasse sich auch auf Balkonen beobachten. So mancher habe seinen „grünen Daumen“ entdeckt. In den Kleingärten findet sich alles mögliche: von Klassikern wie Tomaten, Gurken und Zucchinis über Beerensträucher und Obstbäume bis hin zu Exoten wie Kumquats, Sharonfrüchten und Bananenstauden. Sehr gut gedeihe die Feige.
Die negativen Auswirkungen der Pandemie bekommen die Gärtner aber ebenfalls zu spüren: Es können keine Einnahmen generiert werden, weil das Vereinsheim nicht vermietet werden kann und zum Beispiel die Sommerfeste nicht stattfinden. „Die Geselligkeit fehlt“, meint Hugle. Allerdings seien die Gartenfreunde eher eine Interessenvertretung, kein Verein wie ein Sport- oder Musikverein. Die regelmäßigen Gemeinschaftsarbeiten wie Heckenpflege oder Rasenmähen werden derzeit als Einzelarbeiten erledigt. Die Toiletten in den Anlagen mussten geschlossen werden. „Es war sehr schwierig, dies den Pächtern zu vermitteln“, berichtet Hugle. „Aber die Verordnung gibt es vor.“ Außerdem hätten die Weiler Gartenfreunde noch Glück gehabt: „In Frankreich wurden Gartenanlagen komplett geschlossen.“