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Weil am Rhein Kommen, zuhören und gehen

Weiler Zeitung
Erzählerin Hildegard Vierhuff während der Akustik-Probe in der Arena auf dem LGS-GeländeFoto: zVg/Joachim Stockert Foto: Weiler Zeitung

Veranstaltung: Erzählforum im Freien im Dreiländergarten / Erzählerin Hildegard Vierhuff erläutert Idee

Zurück zum Ursprung heißt es für die Weiler Erzähler, denn wegen der Corona-Krise konnten sie nicht mehr im Kesselhaus ihre Märchen und Geschichten zum Besten geben. Doch Erzählerin Hildegard Vierhuff hat eine Alternative gefunden: Am Dienstag, 16. Juni, kann den sieben Erzählern in der Arena auf dem Landesgartenschaugelände gelauscht werden.

Von Alisa Eßlinger

Weil am Rhein. Während eines Spaziergangs stieß die Erzählerin auf die Arena hinter dem Hadid-Pavillon im Dreiländergarten. „Es war ganz spontan und ich musste direkt daran denken, dass es ein perfekter Ort wäre, um unsere Geschichten zu erzählen, ohne dass man sich zu nahe kommt“, erzählt Vierhuff im Gespräch mit unserer Zeitung.

Als sie ihren Erzähler-Kollegen von der Arena berichtete, seien diese begeistert gewesen. Der 16. Juni sei ein sehr gutes Datum, um das „Grenzenlose Erzählforum“ wieder aufzunehmen, da ab dem 15. die Grenzen geöffnet werden sollen. Denn die Vorsitzende der Weiler Erzähler, Ute Delatorre, wohnt im Elsass und konnte daher beim Organisieren nicht helfen. „Wir freuen uns alle, dass wir uns bald wieder sehen und Kontakt haben können, aber auch dass wir trotz Corona in den öffentlichen Raum treten können“, berichtet die Erzählerin.

Plan erarbeitet

Dennoch sei sie überrascht gewesen, da ein Richtlinienplan für die Freiluft-Veranstaltung am Dienstag benötigt wurde. „Mein Mann und ich sind dann zum LGS-Gelände gefahren und haben schon einmal die Plätze, Ein- und Ausgänge ausgemessen, damit wir wissen, wo die Markierungen hinkommen“, schildert Vierhuff. Sie schaue jeden Tag auf die Wetterprognosen und hofft, dass es zur Erzählstunde gutes Wetter geben wird: „Vergangene Woche sah es gar nicht gut aus, aber diese Woche zeigt es schon gutes Wetter an.“

Der Aufwand für die Umsetzung der Erzählstunde sei ohnehin sehr gering, so dass es sich lohne, die Veranstaltung umzusetzen. Auch die Akustik sei in der Arena sehr gut, sodass es keinen Verstärker brauche. „Die eigene Stimme reicht vollkommen aus, aber manche von uns sind auch Stadtführer, sie nehmen ihren portablen Verstärker mit“, kündigt Vierhuff an.

Eigentlich stand am Dienstag das Thema „Spinnenbein, Schneckenschleim“ auf dem Plan, doch die Erzähler wollten sich nicht an dem Thema festhalten. „Normalerweise treten immer nur zwei Erzähler auf, aber nächste Woche werden wir alle sieben eine Geschichte oder ein Märchen zum Besten geben. Und da nicht jeder zu dem Thema etwas vorbereitet hat, wollten wir es freier für jeden gestalten“, erklärt die Erzählerin.

Buntes Potpourri

Allerdings müssten sich die sieben Erzähler deutlich beschränken, um nicht den zeitlichen Rahmen von einer Stunde zu sprengen. Dafür könnten sich aber die Zuhörer auf ein Potpourri an Geschichten freuen, bei denen sowohl für Jung als auch für Alt etwas dabei sein werde.

Bei der Veranstaltung gehe es um das Erzählen selbst, aber auch um das Zuhören, sagt Vierhuff. „Das Zuhören soll präsent sein, ohne dass man irgendetwas anderes tut. Vor allem Kinder mögen es, wenn sie jemandem ungeteilte Aufmerksamkeit schenken.“ Die Märchen von allen Kontinenten seien ein wichtiges Kulturgut für die Erzähler. So werden auch Sagen aus der Region an den Abenden erzählt.

Für die Stammkunden wird es eine Umgewöhnung sein – anstatt im Kesselhaus in Friedlingen sitze man in einer Steinarena im Dreiländergarten. „Wir wollten es so einfach wie möglich machen: kommen, hören und gehen“, erklärt die Erzählerin. Sonst gibt es in der Pause immer etwas Zeit zum Trinken und Essen. Dennoch hoffen die Erzähler, dass auch andere Menschen ihre Geschichten und Märchen ansprechend finden werden und auch in Zukunft ins Kesselhaus zum Erzählforum kommen.

Diese Woche würde auch noch abgeklärt werden, ob ab Juli die Weiler Erzähler wieder ins Kesselhaus zurückkehren können. „Wir sind dort zwar geschützter als im Freien, aber dafür im Raum begrenzt, und es täte mir schon sehr leid, Menschen wieder wegzuschicken, wenn die maximale Anzahl an Besuchern erreicht ist“, erklärt Vierhuff.

Sobald die Erzähler wieder zu ihrem üblichen Veranstaltungsort zurückkehren können, wird auch das Jahresprogramm zum Thema „Tiere“ wieder aufgegriffen. Denn auch das Programm für das kommende Jahr muss noch geplant werden.

Am Ursprungsort

Die Erzähler freuen sich schon darauf, an ihrem Ursprungsort wieder auftreten zu können. Denn zur LGS-Eröffnung im Jahr 1999 kam eine Gruppe von Erzählern zusammen, um jeden Tag Geschichten zu erzählen. „Das hatte ihnen so gut gefallen, dass sie bestehen bleiben wollten – und seitdem sind fünf von ihnen immer noch dabei“, erzählt Vierhuff, die selbst seit fünf Jahren ihre Geschichten mit der Gruppe teilt.

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