Weil am Rhein Kostspielige Totalsanierung

Weiler Zeitung

Gemeinschaftsschule: Gemeinderat bewilligt weitere 2,7 Millionen Euro / Ohne Alternative

Es kam keine Freude im Ratsrund auf, als der Gemeinderat am Dienstagabend weitere 2,7 Millionen Euro für die kostspielige Sanierung der Gemeinschaftsschule bewilligen musste. Denn nunmehr summieren sich die Sanierungskosten bereits auf 13,3 Millionen Euro.

Von Siegfried Feuchter

Weil am Rhein. „Das ist eines der düstersten Kapitel in der Weiler Hochbaugeschichte“, sagte Wolfgang Roth-Greiner (FDP). Er wollte seine Feststellung jedoch nicht als irgendeine Schuldzuweisung verstanden wissen, ob man beispielsweise das Ausmaß der maroden Bausubstanz nicht hätte früher erkennen müssen. „Das Projekt ist jetzt in einem Stadium, in dem es kein zurück mehr gibt. Augen zu und durch und die Sanierung abschließen“, betonte Roth-Greiner.

Auch Oberbürgermeister Wolfgang Dietz sprach von einem „unschönen und unbefriedigenden Kapitel“. „Das hat niemand erwartet“, betonte der OB, ansonsten hätte man sich über Alternativen zur Sanierung Gedanken machen müssen. Durch die enormen Kostensteigerungen schmilzen laut Dietz „die Rücklagen wie der Schnee in der Sonne“.

Was vor 40 Jahren bei der Verwendung von Baumaterialien noch als Errungenschaft gegolten habe, sei heute nicht mehr erwünscht. Zu den vielen Überraschungen, die erst nach Freilegung von Decken und Beseitigung von Fassaden zutage traten, kam laut OB noch hinzu, dass gerade bei den Leitungen manches anders ausgeführt worden war wie geplant. Außerdem fallen die Sanierungsarbeiten in die Zeit einer überhitzten Baukonjunktur, was die Preise zusätzlich in die Höhe getrieben hat.

OB Dietz dankte ausdrücklich der Schulleitung der Gemeinschaftsschule für das Verständnis, dass sie und das Lehrerkollegium aufbringen, und dass sie trotz der enormen Beeinträchtigungen noch für einen geordneten Schulunterricht sorgen.

Für Johannes Foege (SPD) stellte sich die Frage, ob die Stadt durch die neue Situation mit deutlich erhöhten Sanierungskosten nicht höhere Zuschüsse bekommen könnte. Dies verneinte jedoch OB Dietz.

OB Dietz dankt der Schulleitung und dem Lehrerkollegium

Auf die Frage von Andreas Rühle (UFW), ob nun andere Projekte zurückgestellt werden müssten, antwortete der OB: „Das wird sich nicht vermeiden lassen. Ich hoffe aber, dass die Stadträte das durchstehen und nach außen hin auch vertreten.“ Beispielsweise hatte Erster Bürgermeister Christoph Huber in der jüngsten Bauausschusssitzung schon angedeutet, dass der geplante Umbau des Sanitärtrakts im Nonnenholz zurückstehen müsse.

Vor der Diskussion im Gemeinderat hatte Hérve Roséfort, Leiter des Gebäudemanagements, wie zuvor schon im Bauausschuss (wir berichteten) den aktuellen Sanierungsstand dargestellt. So gebe es am Gebäude der Gemeinschaftsschule mehr schadstoffbelastete Materialien als erwartet. Mittlerweile seien jedoch 80 Prozent der schadstoffbelasteten Bauteile wie Asbestplatten entfernt. Die gesamten Sanierungsarbeiten sollen bis Ende 2019 abgeschlossen sein.

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