Überschaubare Kosten
Was die Kosten angeht, sei im ersten Jahr mit einem hohen vierstelligen bis niedrigen fünfstelligen Betrag zu rechnen, erläuterte Fischer auf Nachfrage von Axel Schiffmann (UFW), der das „gute Konzept“ lobte. „Wir rechnen mit 2500 bis 3000 Euro pro Maßnahme.“ Dazu kämen geringe Personalkosten. Schiffmann hoffte außerdem, dass man auf dem neuen Fahrradweg an der Alten Straße künftig „nicht mit Regencapes“ – Stichwort Verkotung – fahren müsse, wenn dort Krähen hinsiedeln sollen.
Johannes Foege (SPD) bezeichnete den Naturschutz als wichtiges Gut, wies aber auch darauf hin, dass es sich hier nicht um eine kommunale Aufgabe handele. „Wir machen das freiwillig.“
Thomas Bayer (Grüne) ärgerte sich, dass an der Rastanlage Bäume sehr radikal zurückgeschnitten worden seien und sich die Krähen dann neue Orte gesucht hätten. „Wir sollten an die Autobahngesellschaft herantreten, damit das nicht mehr passiert.“
An der Markt-/Kaiserstraße stehen 22 Bäume mit insgesamt 47 Nestern, dort dürften nach Schlüpfen des Nachwuchses 250 Krähen leben. An der Hauptstraße in Friedlingen stehen 18 Bäume mit 52 Nestern (250 Krähen), an der Zollanlage 20 Bäume mit 50 Nestern (250 Krähen), an der Alten Straße in Friedlingen acht Bäume mit 34 Nestern (160 Krähen), im Bereich Bärenfels/Hiltelinger Straße neun Bäume mit 18 Nestern (90 Krähen), an der Johanneskirche vier Bäume mit 13 Nestern (60 Krähen), an der Alten Straße bei der Spedition Bäumle sind es vier Bäume mit zehn Nestern (50 Krähen) und am Container-Terminal sechs Bäume mit neun Nestern (40 Krähen).
Weil am Rhein (sas). Saatkrähen sind geschützt und dürfen deshalb nicht einfach gestört oder gar getötet werden, erklärte Christoph Schmidt von der Firma ProEco. Die Tiere sind größer als Rabenkrähen und gut erkennbar durch den helleren Schnabel – Rabenkrähen sind komplett schwarz. „Ein Paar kann zwei bis fünf Junge bekommen, eine Vermehrung von bis zu 150 Prozent.“ Der Lieblingsbaum der Saatkrähe ist die Platane. Der Störungszeitraum umfasst etwa vier Monate – ab Februar sind die Tiere am Brutplatz, ab Juni werden die Jungen flügge, so Schmidt. „Sie machen einen unheimlichen Lärm.“ Denn die Tiere warnen sich zum Beispiel vor Feinden. Dazu kommt noch der Kot.
Die Saatkrähe ernährt sich hauptsächlich auf Äckern. „Dafür fliegen sie von hier bis Fischingen oder ins Elsass.“ Von einer Walnuss wird eine Saatkrähe im Winter satt. Doch in der Stadt sei das Nahrungsangebot häufig noch besser, weil Essen auf dem Boden liegt. „Dazu hat sie hier weniger Feinde.“