Weil am Rhein Krimis gibt’s auch im wahren Leben

Weiler Zeitung
Beim „Grenzenlosen Erzählforum“ drehte sich alles um das Thema Krimis. Ute Delatorre (l.) und Susanne Döring sorgten für Spannung.                                                                                                                                               Foto: Joachim Pinkawa Foto: Weiler Zeitung

Erzählforum: Geschichten von Enid Blyton, Alfred Hitchcock und der Brüder Grimm sorgen für Spannung

Das „Grenzenlose Erzählforum“, das an jedem dritten Dienstag im Monat im Kulturzentrum Kesselhaus in Friedlingen stattfindet, steht dieses Jahr jeweils unter dem entsprechenden Sternkreiszeichen. Bei der jüngsten Veranstaltung war somit „Löwe“ an der Reihe.

Von Joachim Pinkawa

Weil am Rhein. Zu den berühmten Augustkindern gehören neben Alfred Hitchcock auch Mata Hari und Enid Blyton. Für die Weiler Erzählerin Ute Delatorre Anlass genug, um die Zuhörer an dem Abend mit aller Art von Krimigeschichten zu unterhalten. „Krimis sind aus unserem Leben überhaupt nicht mehr wegzudenken, und wir werden, ob literarisch oder im Fernsehen, ständig damit konfrontiert“ sagte Delatorre, die selbst als Autorin und Bühnenschaffende agiert.

Gruselige Märchen

„Darf‘s ein bisschen Mord sein?“ Die Frage beantwortete Delatorre einleitend sogleich mit einer Horror-Krimigeschichte – „Die Metzgerin“, eine Geschichte von Ralf Kramp aus dessen Buch „Ein Viertel Pfund Mord“.

Auch die Märchen der Brüder Grimm stehen teilweise sehr im Zweifel, ob sie für Kinder überhaupt geeignet sind. Anschaulich verdeutlichte diesen Umstand Erzählerin Susanne Döring. „Wie Kinder Schlachtens miteinander gespielt haben“ stellte mit seiner Brutalität selbst Filmkrimis in den Schatten und ließ den Zuhörern mit ausgesprochenem Gruselcharakter sprichtwörtlich fast das Blut in den Adern gefrieren.

Mit der englischen Autorin Enid Blyton, deren Kurzbiografie schon eindrucksvoll ihren Stellenwert als Schöpferin zahlreicher Abenteuer- und Krimigeschichten dokumentierte, stellte Delatorre den Zuhörern eine namhafte und vielschichtige Vertreterin des Genres vor.

Als prägend, insbesondere filmisch, hat sich Alfred Hitchcock erwiesen, dessen biografische Fakten ihn aber auch als Psychopathen charakterisieren und von dem der Satz stammt: „Das Drama ist ein Leben, aus dem man die langweiligen Momente herausgeschnitten hat.“ Als Autor hat Hitchcock die Schere üppig eingesetzt und spannungsgeladene Krimis geschaffen.

Nach einer Brüder-Grimm-Geschichte aus dem Blaubart-Genre und weiteren spannenden Kurzgeschichten in Sachen Mord und kriminelle Machenschaften beendeten Delatorre und Döring schließlich die erste Stunde mit dem Satz: „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.“

Krimis aus dem Alltag

Die zweite Stunde galt dann den „Krimis aus dem wahren Leben“ aller Anwesenden. „Es muss ja nicht unbedingt ein Mord sein, aber unheimliche und strafrechtlich relevante Geschichten spielen sich auch im Alltag ab. Wenn nicht, dürfen sie ruhig etwas erfinden“, lautete die Aufforderung an die Zuhörer.

Freies Erzählen in gemütlicher Runde von allen, die Lust dazu hatten, brachte dann einige teils autobiografisch erlebte „Krimis“ zum Vorschein, die von belustigend bis spannend alle Krimi-Elemente enthielten, aber natürlich keinerlei strafrechtliche Relevanz für die Erzähler selbst hatten.

„Ein spannender Krimi-Abend“ lautete das übereinstimmende Resümee der Besucher.

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