Weil am Rhein Künstler öffnen ihre Ateliers

Siegfried Feuchter
Maritta Winter, Sprecherin der Ateliergemeinschaft, beim Arbeiten an einem Modell, das anschließend zur Herstellung einer großen Bronzeskulptur verwendet wurde, die ihren Platz in einem Skulpturenpark in Spanien gefunden hat. Foto: zVg

Kulturzentrum: Tag der offenen Tür am Sonntag. Interview mit Maritta Winter.

Weil am Rhein - Die Künstlerateliers im Kulturzentrum Kesselhaus öffnen am Sonntag, 2. Dezember, ihre Türen. Die Besucher haben dabei Gelegenheit, einen Blick in die Arbeitsräume der Künstler zu werfen und sich im lockeren Gespräch mit ihnen auszutauschen.

Die 18 teilnehmenden Ateliers sind von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Mit dabei sind auch einige Gastkünstler, die ihre Werke zeigen werden. Über den Aktionstag und das Kunstzentrum auf dem Schwarzenbachareal in Friedlingen sprach unsere Zeitung mit Maritta Winter, Sprecherin der Ateliergemeinschaft.

Was erwartet die Besucher am Sonntag in den Künstlerateliers?

Der Tag der offenen Ateliers dient dazu, dass die Besucher Gelegenheit bekommen sollen, einen Blick in die Arbeitsräume der Künstler zu werfen und in lockerem Rahmen Gespräche mit ihnen führen zu können. Dem einen oder anderen Künstler kann man auch beim Arbeiten über die Schulter schauen.

Wie viele Künstler machen mit?

Im Kulturzentrum Kesselhaus gibt es 20 Ateliers. Allerdings können zwei Künstler aus unterschiedlichen Gründen an diesem Tag nicht bei der Aktion mitmachen, so dass 18 Ateliers geöffnet haben. Neu ist in diesem Jahr, dass sieben Gastkünstler unseren Tag der offenen Tür bereichern werden. In den Vorjahren hatten wir im Frühjahr noch eine Aktion unter dem Titel „Künstler zeigen Künstler“. Jetzt haben wir die beiden Aktionstage zusammengelegt. Die Gastkünstler bringen Exponate mit, um sie der interessierten Bevölkerung zu präsentieren.

Gibt es eine große Fluktuation in den Ateliers?

Die ist relativ gering. In diesem Jahr wurden vier Ateliers neu belegt. Interessant ist dabei, dass wir jetzt auch den Bereich Design, Architektur und Tischlerei abdecken können. Auch die Fotografische Gesellschaft Dreiland belegt neuerdings ein Atelier. Es ist immer Bewegung im Kulturzentrum – und das ist auch gut so.

Gibt es darüber hinaus weitere Neuerungen?

Wir werden nach einer Pause wieder die beliebte Bildergalerie aufleben lassen. Das sind kleine Bilder im Format zehn mal 15 Zentimeter, die zum Preis zwischen 20 und 50 Euro erworben werden können. Diese kleinen Werke der Kesselhauskünstler sind gefragte Sammelobjekte.

Ist das Spektrum der künstlerischen Arbeiten groß, das am Sonntag gezeigt wird?

In jedem Fall, es ist von allem etwas dabei: Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, figurative Malerei, Design, Architektur, Experimentelles, Fotografien, Textilbilder, Acrylarbeiten und einiges mehr.

Wie steht es um den Zusammenhalt unter den Künstlern?

Der ist gut. Wir pflegen regelmäßig einen regen Austausch und treffen uns auch zu zwanglosen Hocks. Der jüngste war sehr gut besucht, er diente neben der Geselligkeit auch der Vorbereitung des Tags der offenen Tür.

Woher kommen die im Kulturzentrum ansässigen Künstler?

Aus der gesamten Region einschließlich Basel. Aus Frankreich ist derzeit niemand dabei. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass es im Elsass seit einiger Zeit selbst Ateliergemeinschaften gibt.

Sie sind seit einem Jahr Sprecherin der Ateliergemeinschaft im Kesselhaus und geben nun das Amt wieder ab. Warum?

Von Anfang an bin ich – wie auch manche Kollegen – der Meinung gewesen, dass dieser Posten regelmäßig neu besetzt werden sollte, um möglichst vielen Künstlern diese Erfahrung zu ermöglichen und um immer wieder neue Ideen einfließen zu lassen. Zudem glaube ich, dass das Engagement höher ist, wenn die Aufgabe auf ein Jahr beschränkt ist. Deshalb ist ein regelmäßiger Ateliersprecherwechsel jeweils zum Jahresende angedacht. Mein Nachfolger wird der Designer und Tischlermeister Klemens Grund sein.

Sie selbst haben Ihren künstlerischen Schwerpunkt auf die Herstellung von Skulpturen gelegt.

Ja. Bei der Herstellung von Skulpturen ist mir die Ausstrahlung der Form wichtig. Ebenso lege ich großen Wert auf die Details wie Oberflächengestaltung und die Farbgebung. In allen Produktionsphasen bin ich perfektionistisch. Wichtig ist für mich immer die Frage: Welche Aufgabe hat die Skulptur an diesem Ort? Soll sie energisch aufwecken oder eine beruhigende, harmonisierende Wirkung auf die Umgebung haben? Es gibt mehr oder weniger schwierige Orte – das macht aber die Arbeit so spannend.

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