Jahresrückblick: Vielfältige kulturelle Angebote übers Jahr verteilt / „Weiler KlangRäume“ ein Erfolg
Der Rückblick auf das Kulturjahr 2019 in Weil am Rhein zeigt, dass die Stadt sowohl über überregionale und internationale Ausstrahlung verfügt, als auch neugierig machen kann auf ungewöhnliche Kulturorte. Mehrere Museen in Weil am Rhein feierten ihr Jubiläum mit Sonderausstellungen.
Weil am Rhein. (tp). Das Vitra Design Museum konnte auf sein 30-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumsfest zurückschauen und mit einer Hommage auf den indischen Architekten „Balkrishna Doshi“ sowie der neuen Ausstellung „Objekte der Begierde. Surrealismus und Design 1924 – heute“ wieder Maßstäbe setzen.
Das Museum Weiler Textilgeschichte feiert am 29. November sein 25-jähriges Bestehen, unter anderem mit der Sonderausstellung „Knopf dran!“. Und der Museumskreis übertraf sich nach der vielseitigen Ausstellung zur Zeitenwende mit „Weil Welt Weit“ wieder selbst.
Sonderausstellungen in vielen Museen
Auch in der Dorfstube Ötlingen und im Landwirtschaftsmuseum waren Sonderausstellungen zu sehen, während die städtische Galerie Stapflehus mit dem Kunstverein einige überregional spannende Ausstellungen präsentierte und die colab gallery im Juni und Dezember jeweils international bekannte Urban Art Künstler vorstellte.
Unmittelbar auf dem Galerie-Gebäude entstand auch das von der Stadt betreute Urban Art Projekt mit den beiden dänischen Künstlern SWET und CMP, während im Herbst regionale Graffiti-Künstler die Unterführung der neuen Nordwestumfahrung gestalteten.
In der „underground gallery“ in Haltingen und der Galerie Stahlberger wurden nicht nur bekannte Künstler aus dem überregionalen Umfeld eingeladen, sondern auch Rahmenveranstaltungen angeboten.
Das ART-Dorf Ötlingen erwies sich am 21. Juli wieder als großer Publikumsmagnet.
Auch die Stadtbibliothek feierte ihr 25-jähriges Bestehen mit ungewöhnlichen Veranstaltungen.
Märkt feiert sein 850-Jahre-Jubiläum
Im Ortsteil Märkt wurde im April das 850-jährige Bestehen mit einem Jubiläumsabend unter Mitwirkung der Märkter Vereine gefeiert. Mehrere Konzerte in der Märkter Kirche erinnerten gleichzeitig an historische Epochen des Fischerdorfs.
Im Haus der Volksbildung hat das Kulturamt eine neue Reihe etabliert, die außergewöhnliche internationale A-capella-Ensembles, Kabarettisten und mehr präsentiert.
2019 fielen die „Lange Nacht der kurzen Shows“ mit einer Auswahl Schweizer Kleinkünstler im Februar, die Konzerte mit den Barbershop-Weltmeistern „Ringmasters“ aus Schweden oder der deutschen Gruppe „Cara“ aus dem Rahmen.
Der Publikumserfolg der vergangenen Jahre wurde mit den beiden großen Festivals „Bläserfestival“ im Juni und „Kieswerk Open Air“ Ende Juli fortgesetzt. Ein Wermutstropfen war lediglich die erste Absage eines Abends im Dreiländergarten wegen der heftigen Wetter-Kapriolen, die gleichermaßen bei allen Festivals in Südbaden zuschlugen. Dem Kulturamt gelang es neben vielen spannenden Bands aus ganz Europa auch die Saxophon-Legende Manu Dibango und die Soul Makossa Gang aus Afrika sowie die Band-Legende „Osibisa“ zu engagieren.
Ungewöhnliche Veranstaltungsorte
Ein drittes Festival war im Oktober an allen neun Veranstaltungsorten ausverkauft: die „Weiler KlangRäume“ setzten eine spezielle Weiler Vorliebe für ungewöhnliche Veranstaltungsorte fort. Aus dem Rahmen fielen auch einzelne Vereins-Projekte: der Gesangverein Alt-Weil präsentierte im Mai mit Basler Partnern und der Konstanzer Philharmonie Haydns „Jahreszeiten“ in der katholischen Kirche Friedlingen.
Der Haltinger Musikverein gab ein Konzert in der englischen Partnerstadt Bognor Regis im September, während Sam Brown, professioneller Lautenist aus der englischen Badestadt, im April ein Konzert in der Ötlinger St. Gallus-Kirche gab.
Mit dem bekanntesten deutschen Horn-Quartett „German Hornsound“ machte Timo Steininger im März seine Aufwartung in der ehemaligen Heimat.
Ende September feierte das Kulturamt das 20-jährige Bestehen des Markgräfler Musikherbsts mit den renommierten Streichquartetten „Mandelring Quartett“ und „Minetti Quartett“.
Renommierte Organisten zu Gast in der Kirche
Der Regio-Orgelkonzert-Zyklus im Oktober und die Orgelkonzerte am Samstagabend präsentierten wieder zahlreiche renommierte Organisten an der Metzler-Orgel in der katholischen Kirche St. Peter und Paul, die zum Jahresausklang wieder gefüllt war beim Weihnachtskonzert des Kammerorchesters Musica Antiqua. Die Kirchengemeinden von Alt-Weil oder St. Georg in Haltingen veranstalteten ebenfalls eine Reihe von Konzerten, während das Kulturamt drei Konzerte in der Ötlinger Kirche St. Gallus anbot.
Theater-Aufführungen in unterschiedlichster Ausprägung sind die Domäne der Kleinkunst-Theater. Im Kesselhaus wurden drei Inszenierungen einstudiert und erfolgreich vorgestellt, im Theater am Mühlenrain führte Klaus-Peter Klein auch einige neue Formate wie den Theater-Club ein, während die Dialekt-Komödien weiterhin ein begeistertes Publikum fanden.
