Ein Stück auf alemannisch
Der inhaltliche Bogen wurde durch die Andachtsworte und die Auswahl der Lieder von der Verkündigungsvorstellung über die Rolle Josephs bis hin zur Anbetung des Kindes gespannt. Das „Still, still, still“, eine Überlieferung aus dem Salzkammergut, sang Marchfeld anmutig und mit lang gedehnten Vokalen auf alemannisch. Ein Beispiel dafür, wie sich die Komponisten und Dichter der Advents- und Weihnachtslieder aus dem unerschöpflichen Fundus der Volksweisen bedienen konnten und umgekehrt. Und wie unproblematisch die unterschiedlichsten Sprachregionen die eingängigen Melodien zu adaptieren vermochten.
Wobei jede Kultur auch ihre eigenen Formen erschafft, Freude und Innigkeit auszudrücken. Das virtuose Trio gab auch dafür im dritten Teil der einstündigen Andacht Beispiele. Andreas Wäldele leitete das betäubend schöne „Shalom Aleichim“ mit seinen Soli auf der Mandoline im Klezmer-Stil ein, mit virtuosen Arabesken verzierten beide Instrumentalisten im tänzerischen Stil das spanische Kinderlied „¡Ay! Del chiquirritín“, während Wäldeles Violine virtuos ein irisches Weihnachtslied umrahmte: „Christmas in Killarney“, auch geeignet für Line-Dancer.