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Weil am Rhein Kulturamt ist mit Absagen beschäftigt

Marco Fraune
Das Bläserfestival in Weil ist - eigentlich - für Ende Juni geplant. Foto: Marco Fraune

Coronavirus: Völlige Ungewissheit, wie es weitergeht

Weil am Rhein - Das städtische Kulturamt hat seit Tagen alle Hände voll zu tun. Statt mit der Organisation der Kulturnacht oder Kesselhaus-Veranstaltungen befassen sich Tonio Paßlick und seine Mitarbeiter mit Absagen. Und: Der Kulturtipp bis Juni könnte angesichts der Dynamik der Ereignisse schon zum Zeitpunkt der Drucklegung Ende dieser Woche wieder überholt sein.

Nicht nur alle städtischen Kultur-Veranstaltungen bis zum 20. April sind abgesagt worden, sondern schon jetzt auch die für den 15. Mai geplante dritte gemeinsame Kulturnacht in Weil am Rhein und Lörrach. Diese soll im nächsten Jahr stattfinden, doch erst einmal werden aktuell Orte, Vereine und Künstler informiert, bietet Paßlick im Gespräch mit unserer Zeitung einen Einblick in die laufende Kulturamtsarbeit.

Künstler und VHS-Dozenten erleiden Verdienstausfälle

Bestehende Verträge gelte es zu verhandeln. Gerade bei Künstlern weiß Paßlick um deren Lebenssituation teilweise ohne ausreichende Absicherung. Doch auch die Volkshochschul-Dozenten sind im Blick, denen mindestens bis zum 20. April das Honorar entgehen wird. „Wir können aber nichts tun.“

Für das Kulturamt bestehe Ungewissheit, wie es weitergehe. Paßlick: „Wir versuchen, nüchtern und cool die allgemeinen Rahmenbedingungen auf lokaler Ebene umzusetzen.“ So seien nicht nur die Veranstaltungen abgesagt, sondern ebenfalls die VHS, Museen und die Musikschule geschlossen worden. Hier gebe es ein Spannungsfeld zwischen den Entscheidungen von Land und Bund sowie der Stadt, die sie umzusetzen hat, um langfristig genug entscheiden zu können.

"Kulturtipp" womöglich schon bei Drucklegung überholt

Die Frage wie es weiter geht, beschäftigt den Kulturamtsleiter aktuell ganz besonders, da er bis Ende dieser Woche den Kulturtipp für das nächste Quartal erstellt, der dann in Druck geht. Kurzfristig noch eingefügt wurde hier beispielsweise die Absage der Konzerte der Orchestergesellschaft Weil am Rhein im Mai. Daher werde auch der ergänzende Hinweis nicht fehlen, dass die Termine unter Vorbehalt stattfinden.

Aktuell läuft die Diskussion, wie mit der Ausstellung des Kunstvereins im Stapflehus umgegangen wird, die am Samstag noch eröffnet wurde. Diese städtische Galerie wurde auch geschlossen. Eventuell wird diese verlängert, da die internationale Keramikerausstellung mit Kreativen aus Ungarn, der Schweiz und auch Deutschland nicht am 9. Mai eröffnet wird, sondern auf Mai nächsten Jahres verlegt wurde. Das Sommerprogramm im Landwirtschaftsmuseum musste schon eingedampft werden.

Bläserfestival unklar

Wie viele städtische Veranstaltungen schon jetzt der Corona-Krise zum Opfer gefallen sind, ist für Paßlick unerheblich. „Für mich ist wichtig, dass möglichst wenige Bürger angesteckt werden und viele gesund bleiben“, betont er.

Das Bläserfestival soll nach derzeitigem Stand Ende Juni wie geplant stattfinden. „Wir arbeiten so weiter als würde es stattfinden, doch berücksichtigen die Möglichkeit, dass es abgesagt wird.“ Es würden aktuell damit keine weiteren Vereinbarungen getroffen.

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