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Weil am Rhein Laguna bleibt vorerst geschlossen

Marco Fraune
Im Laguna bleiben die Schwimmbecken weiterhin leer. Foto: zVg/Thomas Dix

Virus: Corona-Verordnung laut Geschäftsführer und Aufsichtsrat im Badeland nicht umsetzbar

Weil am Rhein - Im Gegensatz zu anderen Freibädern im Landkreis bleibt das Laguna geschlossen. Die maßgebenden Hygienestandards der Corona-Verordnung des Landes seien in Weil am Rhein nicht umsetzbar. Auch könne das übliche Badeerlebnis nicht hergestellt werden, wurde gestern Nachmittag bei einem Pressegespräch erläutert.

Sollten die Auflagen entfallen, könne innerhalb von maximal zehn Tagen im Außenbereich das Schwimmen ermöglicht werden, erklärte Laguna-Geschäftsführer Carl Stephan Matti. „Wir sind bereit und würden gerne aufmachen.“

Besondere räumliche Situation

Doch sowohl der Laguna-Chef als auch der Aufsichtsrat sehen aktuell keine Möglichkeit, das Laguna Badeland einschließlich des Sport- und Freizeitbads zu öffnen. Aufgrund der besonderen räumlichen Situation im Vergleich zu anderen reinen Freibädern seien die Vorgaben nicht verantwortungsvoll umzusetzen. Einstimmig habe sich der Aufsichtsrat daher gegen eine Wiederaufnahme des Betriebs ausgesprochen.

„Wir bedauern sehr, diesen Schritt gehen zu müssen, da wir uns darüber bewusst sind, wie sehr die Menschen auf die Wiedereröffnung warten und, dassdas Freibad im Sommer wichtig ist“, erklärten OB Wolfgang Dietz und Matti, die beide keinen anderen Weg sehen. Die Entscheidung sei ihnen daher nicht leicht gefallen. Doch im Gegensatz zu reinen Freibädern könne das Laguna auch im September noch aufmachen.

Ein Trost für die Schwimmer: Die Gültigkeit der Jahreskarten wird um die Zeitspanne der Schließung verlängert. Freibad-Saisonkarten wurden laut Matti in diesem Jahr noch nicht verkauft.

Auflagen stehen dem Freizeiterlebnis im Weg

Verwiesen wurde beim gestrigen Pressegespräch auf das Konzept des Laguna-Badelands, das für Entspannung und ungezwungenen Badespaß stehe. Matti: Doch die gegenwärtigen Auflagen würden dem Freizeiterlebnis im Weg stehen. Zugleich sorgen sich Dietz und Matti um eine mögliche Infektion im Bad. So habe sich das Laguna als Familienbad in Sachen Hygiene über Jahre einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet. „Den wollen wir auf keinen Fall aufs Spiel setzen.“

Einige Szenarien geprüft

Als Optionen geprüft wurden von der Geschäftsführung und dem Aufsichtsrat unterschiedliche Szenarien wie ein Schichtbetrieb und die Lenkung der Besucherströme, hieß es.

„Intensiv beraten“ worden sei auch die Teilöffnung des Freibads und des Sportbads. Doch: Angesichts der gingen Wasserfläche von 312,5 Quadratmetern könnten sich maximal 50 Personen im Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken befinden. Im Sportbad dürften es laut Matti nur zehn Personen sein. Voraussetzung hierfür wäre reines Schwimmen in Bahnen bei Abstandseinhaltung und ohne Begegnung mit anderen Schwimmern in den nebenliegenden Bahnen.

Normaler Weise  bis zu 4500 Badegäste

Bis zu 4500 Badegäste kommen im Sommer hingegen ins Laguna. Wem Einlass gewährt werden könne, sei dann schwierig zu entscheiden, wissen die Verantwortlichen um einen weiteren Knackpunkt. „Es entsteht nur eine Unzufriedenheit“, erklärte Bürgermeister Rudolf Koger.

Der Laguna-Chef verwies auch auf rechtliche und tatsächliche Einschränkungen bei den Umkleidekabinen und der Nutzung von Duschen vor und nach dem Baden. Der Umkleide- und Sanitärbereich des Freibads dürfe zudem nicht geöffnet werden und es stünden nur Kaltwasserduschen an den Durchschreitebecken zur Verfügung.

Rutschen und Wasserspielgeräte müssten gesperrt werden. Dass das Land sogar empfiehlt, auf das Föhnen der Haare zu verzichten, schilderte Dietz weitere Bestimmungen.

Deutliches Defizit für städtischen Haushalt

Denn die Haftung liege beim Geschäftsführer oder auch beim Aufsichtsrat, nicht aber beim Land. „Das ist nicht gering zu schätzen.“

Wirtschaftlich wirkt sich die aktuelle Laguna-Schließung auch auf den städtischen Haushalt aus, wie Kämmerer Koger erklärte. Mit monatlich 200 000 Euro unterstützt die Stadt das Laguna, damit dieses nicht sprichwörtlich baden geht und zahlungsunfähig wird. Das Laguna könne nicht unter den KfW-Rettungsschirm, ergänzte Dietz. Eine Teilöffnung sei zudem auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht vertretbar. Bekanntlich ist ein Freibad-Betrieb schon im Regelbetrieb nur dank Zuschüssen finanziell möglich.

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