Weil am Rhein Lebensraum für zahlreiche tierische Bewohner

sas
Bei der Einweihung der Trockenmauer: (von links) Stephan Fischer, Manuel Decker (Bauleiter von Kunz Galaplan), Armin Wikmann, Thomas Mayer, Lukas Grether (Pflasterbaumeister, Mayer Pflasterbau) und Florian Thielmann Foto: Saskia Scherer

Naturschutz: Trockenmauer auf dem Gelände des „Streuobst-Klassenzimmers“ ist fertiggestellt

Weil am Rhein - Was lange währt: Am Mittwoch ist die kürzlich fertiggestellte Trockenmauer auf dem Gelände des „Streuobst-Klassenzimmers“ von Armin Wikmann am Tüllinger Berg offiziell eingeweiht und abgenommen worden. Diese Baumaßnahme wurde von Mobil (Modellregion Biotopverbund Markgräflerland) sowie der unteren Naturschutzbehörde (UNB) im Landratsamt Lörrach begleitet. Rund zwei Jahre hat der Prozess laut Wikmann gedauert. „Damit wollen wir auch Modellcharakter bieten.“

Die Maßnahme sei naturschutzrechtlich recht kompliziert, erklärte Florian Thielmann, Naturschutzfachkraft bei der UNB, da viele Akteure eingebunden seien. Es handele sich um eine punktuelle Maßnahme mit großer Flächenwirkung. „Aber es wurde eine Lösung gefunden“, freute er sich.

Die Stadt Weil am Rhein wird diese Trockenmauer als naturschutzrechtliche Ökokontomaßnahme bevorraten. „Vor zweieinhalb Jahren ist Armin Wikmann diesbezüglich an uns herangetreten“, erinnerte Stephan Fischer, Sachbearbeiter in der Stadt- und Grünplanungsabteilung der Stadt. Die Idee sei seitens der Stadt positiv aufgenommen worden. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen.“ Unter Ökokonto-Maßnahmen versteht man naturschutzfachliche Aufwer-tungsmaßnahmen, die freiwillig und auf Vorrat durchgeführt werden. Später können sie als Maßnahme zur Kompensation von Eingriffen in Natur und Landschaft dienen. „Und Eingriffe gibt es in Weil ja genug“, sagte Thielmann.

Erster Bürgermeister Christoph Huber, der verhindert war, gratulierte schriftlich „zu dem tollen Ergebnis“ und dankte Wikmann für seine Beharrlichkeit und Geduld.

Nisthilfen eingebaut

Trockenmauern bieten Lebensräume für zum Beispiel Eidechsen, Wildbienen, Spinnen, Amphibien, Schlangen sowie sogar Vögel und Kleinsäuger. „Mit Geschick und Ideen sind sogar Nisthilfen für den Wiedehopf entstanden“, freute sich Wikmann.

Hinter Steinplatten, die sich optisch perfekt in die Trockenmauer einpassen, verbergen sich die Höhlen, durch ein Loch können die Vögel hineinschlüpfen. Diese Idee hatte Thomas Mayer, Inhaber und Pflasterbaumeister der ausführenden Firma Mayer Pflasterbau in Kandern. Er lobte die Zusammenarbeit und blickte auf den Entstehungsprozess zurück. „Wir haben sehr viele Mauern angeschaut und uns gut informiert.“

Die Arbeiten seien auch umweltverträglich gelaufen, berichtete Wikmann. Die Bäume seien ebenfalls geschützt worden. Für einen Ast, der den Arbeiten dann doch zum Opfer fiel, gab es von Mayer einen Gutschein für einen neuen Baum.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading