Weil am Rhein Leseratten sind bald versorgt

Saskia Scherer
Noch ist der Bücherschrank in Märkt leer. Foto: Saskia Scherer

Wie in Haltingen und seit kurzem in der Kernstadt kann nun auch bald in Märkt ein Bücherschrank genutzt werden. Der Ortschaftsrat hat eine entsprechende Benutzungsordnung einstimmig beschlossen.

In der Benutzungsordnung ist beispielsweise festgehalten, dass der Bücherschrank nicht als Antiquariat oder Entsorgungsmöglichkeit gedacht ist, erklärt Stefan Hofmann im Nachgang der Sitzung am Redaktionstelefon. Nicht erlaubt sind außerdem Werke mit gewaltverherrlichendem, rassistischem oder pornografischem Inhalt. Gedacht ist der Schrank „für lesenswerte Bücher, die die Bürger auch selbst gerne lesen würden“. Räte hätten sich erkundigt, warum die Benutzungsordnung nötig ist. „Es geht darum, eine gewisse Qualität zu bieten“, sagt der Ortsvorsteher.

Auch drei der vier Bücherschrank-Patinnen waren in der Sitzung anwesend. Sie haben ein Auge auf den Inhalt des Schranks, auch, was die Vielfalt angeht. Kategorien wie „Belletristik“, „Jugendbücher“ oder „Kochbücher“ soll es geben. Die vier Frauen würden darauf achten, dass für den breiten Geschmack etwas zu finden sei, ist der Ortsvorsteher überzeugt. Eine Patin habe außerdem bereits ein Logo erstellt.

Einweihung steht bevor

Der Schrank wurde bereits geliefert und installiert, berichtet Hofmann weiter. Der Standort befindet sich nahe des Rathauses. Auch die Anschlussarbeiten – es wurden beispielsweise Verbundsteine auf beiden Seiten gesetzt – seien schon fast abgeschlossen. Die Einweihung ist für Ende September geplant. Nach jetzigem Stand soll am Samstag, 29. September, 15 Uhr, eine kleine Feier stattfinden und der Schrank der Öffentlichkeit übergeben werden. „Es ist eine gute Sache“, freut sich der Märkter Ortsvorsteher.

Impuls aus Bevölkerung

Der Impuls für den Märkter Bücherschrank sei aus der Bevölkerung gekommen, berichtet Hofmann. Man wolle damit nicht nur das Lesebedürfnis der Bürger zufriedenstellen, sondern gegebenenfalls auch einen Ort der Begegnung und des Austausches schaffen. Dass sich mehrere Personen für die Pflege gemeldet hatten, sei auch ein wichtiger Punkt gewesen. Und so wurde das Anliegen für unterstützenswert befunden, ein Antrag gestellt und der Schrank im Haushalt 2023 genehmigt, erklärt der Ortsvorsteher. Er soll keine Konkurrenz für bestehende Einrichtungen darstellen. „Es geht um die Versorgung des Ortsteils“, betont Hofmann.

Einen privaten Bücherschrank, so wie er jetzt an der Weiler Schillerstraße aufgestellt wurde (wir berichteten), habe es in Märkt auch schon gegeben. Doch der sei durch die Witterung in einem „desaströsen Zustand“ gewesen. „Die Bücher waren zerfleddert, das war keine Lösung.“

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