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Weil am Rhein Lichter aus in Ötlingen?

Saskia Scherer
Die Ötlinger Räte diskutierten, ob die Straßenbeleuchtung nachts brennen muss. Foto: Beatrice Ehrlich

Diskussion in der Ortschaftsratssitzung

Johannes Maier hatte die Frage gestellt, ob die Straßenlaternen nachts flächendeckend brennen müssen. Er kenne das aus seiner schwäbischen Heimat anders. Es sei bereits eine entsprechende Anfrage an die Stadt gestellt worden, wusste Burkhard Cerff zu berichten. Maier regte an, die Laternen ab einer gewissen Uhrzeit auszuschalten. Es gebe technische Möglichkeiten, diese nur gezielt einzuschalten, beispielsweise per SMS oder mit Bewegungsmeldern.

Ortsvorsteher Günther Kessler zeigte sich von dem Vorschlag wenig begeistert. „Ich bin für Licht“, sagte er. Außerdem müssten bei den genannten Ideen Schaltuhren angebracht werden. Kessler sprach von einem Kostenaufwand von 250 Euro pro Laterne. Außerdem habe die Stadt bei der Straßenbeleuchtung bereits auf LED umgestellt und spare dadurch Energie und Geld. Dies sei auch die Antwort, die er auf die Anfrage an die Stadtverwaltung erhalten habe. „Das ist nicht nötig“, befand der Ortsvorsteher mit Blick auf das nächtliche Abschalten.

Es gibt gewisse gesetzliche Vorgaben

„Aber wenn es Einsparpotenzial gibt – wieso sollten wir das nicht nutzen?“, fragte Kathrin Schröder-Meiburg. „Andere kriegen es doch auch hin.“ Sicherheitsgründe ließ sie nicht gelten. Das sah Kessler anders: „Ohne Licht geht es ab.“

Zu bedenken sei, dass es Vorgaben gibt, wonach verschiedene Stellen laut Gesetzgeber beleuchtet sein müssen, teilt Stadtsprecher Mirko Bähr auf Nachfrage unserer Zeitung mit. „Stichwort: Gefahrenpunkte.“ Und derer gebe es auch in Ötlingen so einige – ob das nun Engstellen, verwinkelte Straßen oder Kurvenbereiche sind. Er erklärt außerdem, wie die Straßenbeleuchtung in Ötlingen funktioniert: „Von zwei Stationen aus werden 130 Straßenlaternen in Ötlingen mit Strom versorgt.“ Pro Verteilerkasten gehen mehrere Stränge ab, die einen entsprechenden Verbund darstellen. Gesteuert werden die Leuchten über einen Dämmerungssensor. „Um die Leuchten in Ötlingen nachts komplett abzuschalten, bräuchte es für beide Stationen jeweils eine Zeitschaltuhr. Einzelne Laternen beziehungsweise Straßenzüge auszuschalten, ist aber nicht möglich beziehungsweise nur durch enormen Aufwand“, erläutert Bähr. So müssten nämlich alle Verkabelungen getrennt und neu zusammengelegt werden.

Wie viel kostet dienächtliche Beleuchtung?

Die Räte formulierten in der Sitzung abschließend als Frage in Richtung Verwaltung, wie viel Euro die Straßenbeleuchtung in der Nacht in Ötlingen pro Stunde kostet. Damit ließe sich dann das Einsparpotenzial genau ausrechnen.

In einer Nacht verbrauche Ötlingen rund neun Kilowattstunden, teilt Bähr unserer Zeitung mit. Bei Kosten von 50 Cent pro Kilowattstunde entspräche das 4,50 Euro pro Nacht.

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