Weil am Rhein Lob und Kritik aus dem Ratsrund

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Im Blaulichtzentrum könnten Polizeirevier und Verkehrsdienst unterkommen. Foto: maps4news/Ingmar Lorenz

Die vorgestellten Pläne für das Blaulichtzentrum stoßen im Rat auf Zustimmung, aber auch auf Ablehnung.

Kritik in zweifacher Ausführung kam von Eugen Katzenstein (UFW). Zum einen sehe er keinen einsatztaktischen Mehrwert am angedachten Standort für das Blaulichtzentrum, vielmehr sei das Gegenteil der Fall. Dem widersprach Polizeipräsident Semling mit Verweis auf die eingeholten Expertisen. Rede man allein über die Belange der Verkehrspolizei, könnte ein anderer Standort tatsächlich sinnvoller sein, räumte Semling ein. „Das nehmen wir aber in Kauf, weil im Gesamtpaket die effektivste Sicherheit für die Bürger herauskommt“, betonte er. Der Standort neben der Feuerwache sei insgesamt betrachtet der Richtige.

„Durchstich“ erneut ins Spiel gebracht

Katzensteins zweiter Punkt bezog sich auf die Fläche, die das Land Baden-Württemberg für den Neubau benötigen würde. „Man will immer nur etwas von uns, aber wenn wir etwas wollen, sagt man nein“, so der Stadtrat. Er nahm damit zum einen auf die Überlegungen zum Lkw-Stauraum Bezug, zum anderen auf den sogenannten Durchstich, also die Untertunnelung zur Verbindung der Zollfreien mit der Hauptstraße in Friedlingen. Die Aussicht, möglicherweise Flächen für den Stauraum zur Verfügung stellen zu müssen und die gleichzeitige Absage für die seit langem gewünschte Verkehrsverbindung bringe ihn in Rage. Dabei hätte man sich durchaus vorstellen können, dass der Durchstich gerade im Zusammenhang mit einem Blaulichtzentrum an der Feuerwache zusätzlichen Auftrieb erhalten könnte. Schließlich wäre dadurch der Weg nach Friedlingen für die Einsatzkräfte deutlich einfacher. Eben das betonte auch Thomas Harms (FDP).

OB Wolfgang Dietz wies diesbezüglich auf die geltenden Prioritäten im Landes-Verkehrsministerium hin. Der Straßenbau habe inzwischen weit weniger Bedeutung. Den Durchstich könne man sich daher zwar weiterhin wünschen, dass er realisiert wird, sei aber praktisch ausgeschlossen.

Projekt darf nicht „zerredet“ werden

Ein leidenschaftliches Plädoyer für den Bau des Blaulichtzentrums kam von CDU-Stadtrat Claus Weibezahl, der das Weiler Polizeirevier bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2014 geleitet hatte. Schon in seiner Zeit sei es mit Blick auf die Räume eng zugegangen. Durch die Einrichtung weiterer Spezialeinheiten habe sich die Situation in den vergangenen Jahren zusätzlich verschärft. „Wir brauchen eine schnelle Lösung“, befand er. Man dürfe das Projekt nicht „zerreden“. Vielmehr gelte es, die hohe Priorität, die das Vorhaben beim Land offenbar genießt, zu nutzen, um den Bau voranzutreiben. Andernfalls drohen negative Auswirkungen sowohl für die Bürger als auch die Einsatzkräfte in Weil am Rhein. „Wenn es nicht zustande kommt, sind wir über Jahre abgeschrieben“, warnte Weibezahl.

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