Weil am Rhein „Manche der Gemeinderäte sagen leider viel zu wenig“

(mcf)
Eugen Katzenstein Foto: wz

Interview: Freie-Wähler-Chef Eugen Katzenstein kritisiert Untertöne der Stadtverwaltungsspitze.

Weil am Rhein - In den politischen Ausschüssen herrscht in Weil normalerweise ein ruhiger Ton. Im Kultur-, Sport- und Verwaltungsausschuss ist es hingegen während der Debatte über die Friedhofssatzung zu einem deutlichen Meinungsaustausch zwischen UFW-Gemeinderat Eugen Katzenstein und OB Wolfgang Dietz gekommen (wir berichteten). Marco Fraune wollte vom Freie-Wähler-Chef wissen, wie dies zu bewerten ist.

Hegen Sie einen Groll gegen den OB?

Nein, die Verwaltung macht ihre Sache sehr gut. Was mich überrascht, sind die immer wieder vorkommenden Untertöne bei Fragen der Räte, wie eben diese lakonische Anmerkung auf Grund meiner Anfrage.

In Ihrer Schusslinie waren zuletzt der OB und Erster Bürgermeister Christoph Huber. Gibt es Animositäten?

Ich habe insgesamt niemanden in der Schusslinie. Ich habe empfunden, dass etwas nicht richtig gemacht wurde und frage nach. Es sind Diskussionen in der Sache. So war es auch beim Sportkonzept. Manche der Gemeinderäte sagen leider viel zu wenig oder meistens nichts.

Ist Ihre Kritik aktuell nicht dem Kommunalwahlkampf geschuldet?

Ich habe immer, seit ich gewählt wurde, in allen Gremien und während der ganzen gewählten Periode gefragt und gesagt, was Sache ist.

Fühlen Sie sich als Gemeinderat und vor allem als Ortschaftsrat von Haltingen zu wenig wert geschätzt?

Es kommen zu häufig Bemerkungen von Seiten der Verwaltungsspitze, die die Frage eines Mandatsträgers schon in Zweifel ziehen. So habe ich im aktuellen Fall gefragt, weshalb die Beratung der geänderten Friedhofssatzung nicht auch in den drei Ortschaftsräten vorgelegt wurde, wo es eigene Friedhöfe gibt. Dass die Zeit dafür vor der Kommunalwahl nicht mehr ausreicht, wie die Verwaltung sagte, wollte ich so nicht stehen lassen.

Ist ein Ortschaftsrat denn überhaupt noch zeitgemäß?

Definitiv. Hier kommt man auch an die Basis. Es ist ein Gremium, das etwas bewirken und die Verwaltung unterstützen kann. Außerdem kann sich ein Ortschaftsrat nur selbst auflösen.

Mit Ihrer Kritik haben Sie kräftig Dampf abgelassen. War das ein reinigendes Gewitter für die Zukunft?

Schon im Ausschuss ist es in der Sache danach harmonisch gelaufen. Es war einfach eine deutliche Stellungnahme.

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