Weil am Rhein Manchmal reicht schon Zuhören

Adrian Steineck
„Wir suchen Dich“, haben die Schüler der Karl-Tschamber-Schule auf das Plakat zur Hausaufgabenbetreuung geschrieben. Auch Schulsozialarbeiterin Ulrike Sautter (links) und Schulleiterin Susan Leonhardt (rechts) hoffen auf Helfer. Foto: Adrian Steineck

Hausaufgabenbetreuung: Karl-Tschamber-Schule sucht Helfer / Bis zu sechs Stunden pro Woche

Dreimal in der Woche hatten Schüler der Karl-Tschamber-Schule bisher die Möglichkeit, die Hausaufgabenbetreuung zu besuchen und dort in Betreuung durch einen Erwachsenen zu arbeiten. Das Angebot, das sich großer Beliebtheit erfreut, pausiert seit Mitte März allerdings Corona-bedingt. Jetzt sucht das Team der Schule neue Helfer.

Weil am Rhein. Was diese an Voraussetzungen mitbringen sollten, beschreibt Rektorin Susan Leonhardt als „das gewisse Händchen“ im Umgang mit Kindern: „Wir suchen Menschen, die Geduld haben, aber auch eine gewisse Autorität mitbringen.“ Wie viel Zeit man investieren könne und wolle, lasse sich flexibel bestimmen: Die Hausaufgabenbetreuung soll montags, mittwochs und donnerstags jeweils von 14 bis 16 Uhr angeboten werden. Interessierte Helfer können sich also aussuchen, ob sie zwei, vier oder sechs Stunden Zeit investieren wollen. Die Arbeit erfolgt ehrenamtlich, die Helfer sind über einen Ehrenamtsvertrag während ihrer Arbeitszeit unfallversichert.

Keine kostenlose Nachhilfe

Die Hausaufgabenbetreuung richtet sich an Kinder, die zu Hause nicht oder nicht in ausreichendem Maß durch die Eltern begleitet werden können. In der Regel sind es zehn bis 20 Kinder der Klassenstufen eins bis vier, die in Kleingruppen bei der Arbeit betreut werden. „Die Hausaufgabenbetreuung ist bei den Kindern beliebt, denn diese freuen sich darüber, dass ein Erwachsener sich ganz auf sie konzentriert“, beschreibt die Schulsozialarbeiterin Ulrike Sautter die Erfahrungen mit dem Angebot. Manchmal reiche es auch schon, einem Kind beim Vorlesen zuzuhören.

Während an Ganztagsschulen entsprechende Stellen für die Hausaufgabenbetreuung geschaffen wurden, sieht die Politik hier bei einer Halbtagsschule wie der Karl-Tschamber-Schule keinen Bedarf. „Hier wird erwartet, dass die Eltern die Kinder in vollem Umfang unterstützen“, sagt Leonhardt. Das sei in der Realität aber oftmals nicht der Fall, etwa da viele Eltern berufstätig sind.

Dabei ist die Nachfrage größer als die Zahl der Plätze in der Hausaufgabenbetreuung. „Meist läuft es so, dass ein Lehrer mit den Eltern spricht, wenn er den Eindruck hat, dass ein Kind Hausaufgabenbetreuung braucht“, sagt Leonhardt. Aber viele Eltern würden auch von sich aus sagen, dass sie es begrüßen würden, wenn ihr Kind dieses Angebot in Anspruch nimmt.

Bisher verfügte die Hausaufgabenbetreuung, die seit 15 Jahren angeboten wird, über einen festen Stamm an Helfern. Corona-bedingt aber haben sich viele dafür entschieden, ihre Tätigkeit mit den Kindern ruhen zu lassen. „Das kann ich auch vollkommen verstehen“, sagt Leonhardt. Die meisten Helfer seien im Rentenalter und als solche Angehörige einer Corona-Risikogruppe. „Im Endeffekt sind mir noch zwei Helfer verblieben“, schildert sie die Ausgangssituation. Nachdem auch die bisherige Leiterin der Hausaufgabenbetreuung durch einen Umzug nicht mehr zur Verfügung stand, wurde daher im März beschlossen, das Angebot auszusetzen.

In der Schulsekretärin Manuela Stifter wurde eine neue Leiterin für die Hausaufgabenbetreuung gefunden. Jetzt hofft die Schule auf engagierte Helfer.

Hygieneregeln beherzigt

Die Hausaufgabenbetreuung erfolgt unter Einhaltung der Hygiene-Regeln. Generell würden diese von den Schülern gut eingehalten, sagt Leonhardt. Auch wenn nach der am Montag in Kraft getretenen Pandemie-Warnstufe 3 Grundschüler im Unterricht keine Mund-Nase-Maske tragen müssten, würden das viele dennoch tun. „Wir wollen die Kinder so früh wie möglich an diese Maßnahmen gewöhnen.“ Wer Interesse hat, an der Hausaufgabenbetreuung mitzuwirken, kann sich unter Tel. 07621/7 11 50 oder E-Mail karl-tschamber-schule@t-online.de melden.

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