Vorstoß der Grünen
Weil am Rhein (sif). Was die Freien Wähler schon mehrfach thematisiert haben, nämlich die medizinische Versorgung und den Ärztemangel, hat nun die Fraktion der Grünen in einen Antrag gegossen. Fraktionssprecher Martin Fischer brachte ihn am Dienstagabend im Gemeinerat ein, wonach die Verwaltung beauftragt wird, ein Konzept für ein medizinisches Versorgungszentrum in Weil am Rhein zu erarbeiten.
Freie Wähler verärgert
Nicht sonderlich erfreut über diesen offiziellen Vorstoß zeigten sich die Freien Wähler. „Das ist unser Thema. Da hätte ich zumindest erwartet, dass die Grünen einen interfraktionellen Antrag einbringen“, ärgerte sich Eugen Katzenstein, der wenig Verständnis dafür aufbrachte, dass die Grünen dieses Thema nun für sich reklamieren. „Das ist nicht fair“, betonte Katzenstein mit dem Hnweis, schon Veranstaltungen zu dem Thema initiiert zu haben.
Fischer begründete den Vorstoß mit der immer älter werdenden Gesellschaft und der dadurch notwendig gewordenen höheren Zahl an Ärzten. Da aber immer mehr Hausärzte altersbedingt ausscheiden und gleichzeitig nicht genügend neue Ärzte nachrücken, entstehe eine Versorgungslücke. Außerdem wünsche sich die neue Ärztegeneration „lieber Angestelltenverhältnisse, flexible Arbeitszeiten, Arbeit in Teams und weniger Bürokratie“, merkte Fischer in seiner Begründung für ein medizinisches Versorgungszentrum an. Deshalb brauche es unter diesen Voraussetzungen heute zwei bis drei neue Ärzte, um einen ausscheidenden Hausarzt zu ersetzen.
Nach Darstellung der Grünen dürfen Gemeinden nach dem GKV-Versorgungsstärkungsgesetz medizinische Versorgungszentren in öffentlich-rechtlicher Form als Regiebetrieb, Eigenbetrieb oder als selbstständige Kommunalanstalt gründen. Dabei können Ärzte in Voll- oder Teilzeit angestellt werden.
