Weil am Rhein Mehrkosten von 2,7 Millionen

Weiler Zeitung
Die Gemeinschaftsschule wird grundlegend für fast 10,7 Millionen Euro saniert. Foto: Siegfried Feuchter Foto: Weiler Zeitung

Gemeinschaftsschule: Nachhaltige Sanierung für 10,7 Millionen Euro / Hohe Baupreise

Die Gemeinschaftsschule wird grundlegend und energetisch saniert. Mit 10,6 Millionen Euro schlagen sämtliche Maßnahmen zu Buche. Das sind fast 2,7 Millionen Euro mehr, als ursprünglich veranschlagt. Die Mehrkosten sind laut Verwaltung vor allem auf zusätzliche Maßnahmen und auf die erhitzte Baukonjunktur mit hohen Preisen zurückzuführen.

Von Siegfried Feuchter

Weil am Rhein. „Nachhaltig und reichhaltig“ nannte Thomas Klug vom Gebäudemanagement in der gemeinsamen Sitzung des Bau- und Umweltausschusses sowie des Kultur-, Sport- und Verwaltungsausschusses die große Sanierung.

Kein Unterrichtsausfall

Sie reicht von einer neuen Fassade über neue Decken, Ersatzklassenzimmer, Lüftungsanlagen, neue Entwässerungstechnik, Elektrotechnik, Brandschutz und neue Lüftungsanlagen bis hin zur Erneuerung der Fachräume und zur Sanierung des Schulhofs. Das Entsorgungssystem wird komplett erneuert und die Rettungs- und Fluchtwege deutlich verbessert, schilderte Klug das umfangreiche Maßnahmenpaket.

Die Sanierungsarbeiten sind so angelegt, dass es zu keinem Unterrichtsausfall kommen wird, dies zumal, da als Zwischenlösung Container im Schulhof aufgestellt wurden. Mit Blick auf die Mehrkosten sprach Erster Bürgermeister Christoph Huber nicht nur von erweiterten Maßnahmen, sondern auch von zusätzlichen Qualitäten, die mit der Sanierung einher gingen.

Wenig Angebote

Mit einem Landeszuschuss in Höhe von 1,35 Millionen Euro kann die Stadt rechnen. Dass Baufirmen und Handwerker derzeit voll ausgelastet sind, spiegeln nicht nur die hohen Preise, sondern auch die Tatsache wider, dass relativ wenig Angebote eingegangen sind. Für einzelne Gewerke landete sogar nur eines im Rathaus. „Wir können derzeit bei Ausschreibungen froh sein, wenn wir überhaupt Angebote bekommen“, verdeutlichte Oberbürgermeister Wolfgang Dietz die Situation auf dem Markt. Und Handwerker und Bauleute wüssten, dass Kommunen nicht pleite gehen können. Dies treibe die Kosten zusätzlich hoch.

Deshalb regte Dietz an, zu überlegen, ob man sich nicht antizyklisch verhalten und sich nur auf die allernotwendigsten Projekte beschränken solle, bis die heiß gelaufene Baukonjunktur wieder abgekühlt sei. Es sei nur gut, fügte er hinzu, dass die Stadt dank des Konsolidierungskurses in den zurückliegenden Jahren ein finanzielles Polster aufgebaut habe, um die hohen Kosten meistern zu können. Stadtrat Andreas Rühle (UFW) pflichtete bei. Er befand den Vorschlag, bei Arbeitsvergaben Konjunkturzyklen zu berücksichtigen, für gut.

Der OB wies daraufhin, dass es 2004 rund 3800 Schüler in Weil gegeben habe, während es heute 3500 seien – so wenige wie noch nie. Gleichzeitig sei aber, bedingt durch wachsende Anforderungen, neue Bildungspläne, Ganztagsschulbetrieb und dergleichen mehr viel neuer Schulraum in der Stadt hinzugekommen. Dabei erinnerte Dietz nicht nur an die Erweiterung des Kant-Gymnasiums, an die der Hans-Thoma-Schule, der Rheinschule und an den Neubau des Oberrhein-Gymnasiums, sondern auch an die wachsenden Standards wie beim Brandschutz. „Wir strangulieren uns mit unseren Standards selbst.“

Die Zusatzkosten seien zwar unerfreulich, doch nachvollziehbar. Vieles sei nicht voraussehbar gewesen, sagte Wolfgang Roth-Greiner (FDP und fügte hinzu: „Augen zu und durch.“ Auf seine Frage, was es mit einer „graffitisicheren Fassade“ auf sich habe, sagte der Umweltberater: Das sei eine ballwurfsichere Fassade mit robuster Konstruktion, auf der Graffiti leicht zu entfernen sei.

Bauzeitenplan

Die vorbereitenden Arbeiten sind im Gange. So wird derzeit ein neues Elektronetz aufgebaut, wie Klug sagte. Im August während der Schulferien soll mit der Demontage der Fassade begonnen werden. Der Bauzeitenplan sieht vor, dass im August während der Sommerfreien abschnittsweise mit der Demontage der Fassade begonnen wird. Werden die alten Fenster entfernt, erfolgt sofort der Einbau der neuen Fenster. Bis im Juli 2019 soll die komplette Erneuerung der Fassade abgeschlossen sein, während der Innenausbau bis im Herbst 2019 fertig sein soll.

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