Ihren kunsthistorischen Wert bemerkt der Besucher aber erst, wenn er die Kirche betreten kann (Anfragen bei der evangelischen Kirchengemeinde Eimeldingen-Märkt oder mit etwas Glück am Tag des Offenen Denkmals im September). Bei der Innensanierung bemerkte Restaurator Jürgen Brodwolf aus Vogelbach 1959, dass die Fresken in mehreren Schichten und zu verschiedenen Zeiten entstanden. Aus dem 14./15. Jahrhundert stammen Wandmalereien, die Zwölf Apostel und zwölf Propheten im Wechsel zeigen, erkennbar am Heiligenschein und besonderen Kopfbedeckungen. Der darunter liegende Zyklus stammt aus hochgotischer Zeit und wird Basler Meistern zugeschrieben. Etwas besonderes ist das mit zwei plastischen Engeln verzierte Sakramentshäuschen in der Chorwand, wohl aus dem Jahr 1401, und als Rarität gilt gar die Darstellung der Dreikopf-Gottheit über dem kleinen Fenster hinter dem Altar.
Fragt man Pfarrer Jochen Debus, was heute dringend saniert werden müsste, dann ist es die Orgel aus dem Jahr 1966, die zumindest einer Rundreinigung bedarf. Kostenpunkt: rund 20 000 Euro. Die Kostenübernahme ist Teil der Verhandlungen, die zwischen Stadtverwaltung und Kirche laufen: Alten Verträgen zur Folge liegt nämlich die Baulast für Kirchturm und Orgel bei der politischen Kommune, während für das Kirchenschiff die evangelische Kirchengemeinde zuständig ist.
Übertragung der Baulast
Seit Anfang der 1990er-Jahre bemüht sich die Stadt darum, die Baulast für Kirchturm und Orgel der Kirchengemeinde zu übertragen. Die hat es aber bislang abgelehnt, unter anderem „weil die finanzielle Entschädigung, die im Raum steht, im Hinblick auf langfristige Unterhaltskosten zu gering ist“, so Debus. Eine Rolle spielen auch die Sparmaßnahmen der Landeskirche, wozu die Forderung zählt, die Gemeindehausfläche in Eimeldingen um 60 Prozent zu verringern. Vier Varianten sind dazu derzeit in Arbeit und werden von Architekten geprüft, erläutert der Pfarrer. Der Märkter Kirche soll es bei den Sparmaßnahmen aber nicht an die Substanz gehen. „Sie ist als Kirche mit hoher Priorität eingestuft“ – auch wegen des monatlichen Gottesdienstes, den die Gesamtgemeinde hier stets feiert.