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Weil am Rhein Mit der Bereitschaft zum Dialog

Weiler Zeitung
Die beiden Oberbürgermeister, Wolfgang Dietz aus Weil am Rhein (links) und Jörg Lutz (rechts) aus Lörrach repräsentierten die zahlreichen Gemeindemitglieder aus den beiden Städten. Foto: zVg/Landtag Baden-Württemberg

Glaubensgemeinschaft: Neue Torarolle der Israelitischen Kultusgemeinde vollendet. Dietz vertritt Weiler.

Weil am Rhein/Stuttgart - Die neue Torarolle der Israelitischen Kultusgemeinde Lörrach ist gestern im Haus des Landtags in Stuttgart vollendet worden. Mit dabei war der Weiler Oberbürgermeister Wolfgang Dietz, der damit den starken Anteil von Weiler Bürgern vertrat.

Mit der Vollendung werde ein gemeinsames Zeichen der wechselseitigen Verbundenheit und des Vertrauens gesetzt, betonte Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne). „Die Zusammenkunft jüdischer, christlicher und islamischer Würdenträger, die in Baden-Württemberg heimisch sind, unterstreicht die Bereitschaft zum Dialog.“ Der weltliche Landtag sei deshalb gerne Gastgeber dieses besonderen Ereignisses.

„Wir gedenken heute einer besonders finsteren Stunde unserer Geschichte“, führte die Landtagspräsidentin aus. Vor 80 Jahren griffen Nazis jüdische Bürger und ihre Gotteshäuser an. Sie verbrannten oder konfiszierten bewusst auch die Torarollen. Die Synagoge in Lörrach wurde während dieser Pogrome ebenfalls zerstört. Die neue Synagoge hat die Gemeinde erst vor zehn Jahren eingeweiht. In diesem Jahr feiert sie deshalb nicht nur ihr zehnjähriges Bestehen, sondern zudem das Jubiläum „350 Jahre jüdisches Leben“ in Lörrach.

Der heutige Anlass der Fertigstellung einer neuen Tora-Rolle ist Teil des Jubiläumsreigens. „Nutzen wir die Gelegenheit, im Gespräch zu entdecken, was Religionen und Weltanschauungen aus ihren eigenen Quellen schöpfen können, um Frieden und Freiheit zu sichern und allen Formen der Menschenverachtung entgegenzutreten“, so Aras‘ Appell. „Verstehen wir den heutigen Tag auch als Auftrag: Unsere Welt wird eine bessere sein, wenn es uns Verantwortlichen in den Parteien, Parlamenten, Kirchen und Religionsgemeinschaften gelingt, das Gemeinsame zu vertiefen, ohne das Unterschiedliche zu verleugnen. Schreiben wir heute symbolisch diese Geschichte fort, für eine gute, gemeinsame Zukunft.“

„Etwas sehr Schönes“

Weitere Grußworte sprachen Hanna Scheinker (Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Lörrach) sowie Staatsministerin Theresa Schopper. Moderiert hat der Landesrabbiner der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden, Moshe Flomenmann, dem das Schlusswort vorbehalten war. „Vor 80 Jahren hat man in Parlamenten beschlossen, jüdisches Leben zu vernichten. Heute machen wir hier etwas sehr Schönes, wir haben die Torarolle vollendet. Das zeigt den Kontrast zwischen damals und heute“, betonte Flomenmann.

Bei der Vollendung der Torarolle mitgewirkt haben neben Landtagspräsidentin Aras der Fraktionsvorsitzende Andreas Schwarz (Grüne), Siegfried Lorek (CDU), Daniel Rottmann (AfD), Fraktionsvorsitzender Andreas Stoch (SPD) sowie Fraktionsvorsitzender Hans-Ulrich Rülke (FDP/DVP) und Staatsministerin Theresa Schopper sowie Vertreter der Kirchen und Religionsgemeinschaften: Evangelische Landeskirche in Baden: Oberkirchenrätin Cornelia Weber, Erzdiözese Freiburg: Gerhard Neudecker, Leiter des Katholischen Büros, IRGW: Vorstandssprecherin Prof. Barbara Traub sowie IGBW: Vorstandsvorsitzender Muhittin Soylu.

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