Diese Szene stammt nicht aus einem der Filme der seit 1962 laufenden Kinoreihe um James Bond, sondern aus „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, einer musikalischen Hommage an den wohl bekanntesten Geheimagenten der Popkultur. James Bond als rasantes, irrwitziges Zwei-Personen-Musical – kann das funktionieren? Ja, wenn es mit soviel Leidenschaft, Spielfreude und Humor auf die Bühne gebracht wird, wie das Markus Herzer und Markus Streubel am Samstagabend im ausverkauften Theater am Mühlenrain (TAM) gelang.
Die beiden aus Stuttgart stammenden Künstler spielten gekonnt mit den Klischees der Bond-Filmreihe. Ein Kinoabenteuer des Geheimagenten sei im Grunde „Rosamunde Pilcher für Männer“, sagen die beiden, und ähnlich vorhersehbar wie die Werke der britischen Bestsellerautorin. Alles Bond-Typische findet sich auch beim Gastspiel im TAM wieder: Von verführerischen Bond-Girls – zumindest in Form von Pappaufstellern, an die Fotos gehängt werden – über spektakuläre Stunts, einen Schurken mit Weltherrschaftsansprüchen, der Wodka Martini – geschüttelt, nicht gerührt – und die klassische Vorstellung „Mein Name ist Bond, James Bond“.