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Weil am Rhein Mit etwas Positivem gegensteuern

Alisa Eßlinger
Eigentlich wäre nächstes Jahr der „Tag der Kunst“ geplant, aber eventuell wird dieser verschoben. Foto: Saskia Scherer

Interview: Gerhard Hanemann spricht über die Auswirkungen auf seine Galerie

Weil am Rhein -  Viele Galerien müssen aufgrund des Verbots für Großveranstaltungen ihre Ausstellungen verschieben oder absagen. Inhaber Gerhard Hanemann berichtet auf Nachfrage von Alisa Eßlinger über die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Ötlinger „Galerie und KunstDruck Werkstatt Hanemann“.

Frage: Was hat sich für Sie und Ihre Galerie geändert seit der Corona-Krise?

Die Galerie ist seit Beginn der Corona-Krise geschlossen und auch die drei Ausstellungen, die geplant waren, habe ich abgesagt. Vielleicht werde ich eine im zweiten Halbjahr umsetzen. Das heißt auch für mich, mit Einbußen rechnen zu müssen, da die interessantesten Monate immer April bis Juni sind, aber ich bin nicht so sehr auf die Einnahmen angewiesen, daher kann ich dies überbrücken. Nicht wie andere meiner Kollegen, für die nun alles zusammenbricht.

Frage: Können Sie die jetzige Corona-Situation nutzen, um selber wieder kreativ zu werden?

Ja, ganz klar kann ich die Zeit nutzen, um selber kreativ zu werden.

Frage: Integrieren Sie das Thema Corona auch in Ihre Kunst oder wenden Sie sich lieber „positiveren“ Themen zu, um den Menschen auch eine Alternative zu bieten?

Nein, also Corona wird bei mir kein Thema sein. Ich finde, man muss mit etwas Positivem gegensteuern und das Ganze hinter sich lassen.

Frage: Wie geht es mit Ihrem Kunst-Shop weiter? Können Kunden die Kunstobjekte online erhalten?

Der Online-Kunst-Shop wurde auch in den vergangenen Jahren nicht so gut angenommen. Eigentlich wollte ich ihn wieder etwas aufleben lassen, aber da ich lieber direkten Kontakt zu meinen Kunden habe, werde ich ihn auch jetzt nicht wieder aktivieren. Denn aus einem Kundengespräch entstehen häufiger Aufträge, bei denen ich die gewünschten Kunstobjekte an die individuellen Wünsche der Kunden anpasse.

Frage: Glauben Sie, dass nun durch die Corona-Krise die Kunstszene auf Eis liegt?

Nein, ich denke das macht dem Ganzen keinen Abbruch. Wir sind alle übersättigt und in einem Hamsterrad gefangen gewesen. Nun sind wir raus gefallen und daher ist jetzt ist die Zeit, wo man sich wieder besinnen kann und Zeit hat, Ruhe zu finden. Viele der Künstler werden dadurch neuen Input erhalten und ich glaube, dass es danach, erst recht wieder interessant wird.

Frage: Die Kurse können momentan ja auch nicht stattfinden. Bieten Sie Alternativen an, wie Kunst im Freien in einer kleinen Gruppe oder auch Online-Tutorials?

Ich habe mich bereits Ende 2019 dazu entschlossen, das Kursangebot herunterzufahren und nicht mehr so weiter zu machen. Da ich dieses Jahr es ohnehin langsamer angehen lassen wollte, passt es gerade.

Frage: Das Gute ist, dass die Ausstellung im Art-Dorf weiterbestehen kann, da es sich draußen befindet. Sehen Sie nun mehr Menschen in Ötlingen, da andere Galerien noch geschlossen haben?

Ja, eigentlich sehe ich jeden Tag Menschen, die sich das Art-Dorf anschauen. Doch dadurch, dass die Gastronomie geschlossen ist und die Menschen das immer miteinander verbunden haben, sind es jetzt nicht überwiegend mehr. Eigentlich wäre nächstes Jahr der „Tag der Kunst“ geplant, aber ich überlege nun, ob ich sie nicht um ein Jahr verschiebe. Ich möchte einfach anderen Veranstaltungen, die deutlich mehr unter den Absagen leiden, den Vortritt lassen.

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