Weil am Rhein Mit Farbenpracht und Originalität

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Die Tracht der Trachtengruppe Villingen kann in die Zeit des Spät-Rokoko um 1770 eingegliedert werden. Foto: zVg

Trachtentreffen: Heute: Historische Bürgerwehr und Trachtengruppe Villingen

Weil am Rhein. Im Vorfeld des Trachtentreffens, das vom 17. bis 19. Juni in Weil am Rhein gefeiert wird, stellt unsere Zeitung die teilnehmenden Gruppen vor. Im dritten Teil wird die Historische Bürgerwehr und Trachtengruppe Villingen präsentiert.

Der Verein ist Mitglied im Bund „Heimat und Volksleben“ und im Verband Badisch-Südhessischer Bürgerwehren. Sein Ziel ist es, ein Stück alten Brauchtums zu erhalten, das in seiner beeindruckenden Farbenpracht und Originalität in der heutigen Zeit durchaus Seltenheitswert besitzt, heißt es. Er besteht aus vier Gruppen sowie der Stadt- und Bürgerwehrmusik:

 Die Bürgerkavallerie hat ihre Anfänge im Jahr 1806, die Wiedergründung erfolgte 1930. Die Uniform besteht aus dunkelblauem Uniformrock, weißer Hose und Tschako. Zur Zeit gibt es etwa zehn Mitglieder, Rittmeisterin ist Martina Spendel.

 Die Infanterie wurde 1810 als Bürgermilitär gegründet, die Neugründung folgte 1951 nach historischem Vorbild. Die Uniform besteht aus dunkelblauem Uniformrock, weißer Hose und Tschako. Die Infanterie umfasst zirka 20 Mitglieder, Hauptmann ist Manfred Krümmer.

 Die Bürgermiliz hat ihre Wurzeln im 13. Jahrhundert, 1928 erfolgte die Neugründung mit der Kleidung der Zunftmeister um 1740. Die Miliz setzt die Tradition der Bürgersoldaten fort, deren Wurzeln bereits im 13. Jahrhundert sind, als die Handwerkszünfte die Träger der Stadtverteidigung waren. Dieser Dienst wurde bis ins 18. Jahrhundert beibehalten und endete erst mit der Wegnahme der Geschütze und des gesamten Kriegsgeräts anno 1745. Die Uniform umfasst einen hellbraunen Gehrock, schwarze Kniebundhose, rote Weste und Dreispitz. Die Bürgermiliz hat etwa 25 Mitglieder, Hauptmann ist. Karl-Heinz Schwert.

 Die Trachtengruppe wurde 1949 neu organisiert. Zeitlich kann die Entstehung der Tracht in die Zeit des Spät-Rokoko um 1770 eingegliedert werden. Die heute getragene Tracht lehnt sich an die Kleidung der Biedermeierzeit (1820 bis 1845) an. Das spezifische Merkmal der Villinger Frauentracht ist die Radhaube in gold, silber oder schwarz. Diese Radhaube wird auch heute noch im Bodenseegebiet, in Oberschwaben und im Allgäu sowie in Vorarlberg getragen. Dies deutet auf die gemeinsame Zugehörigkeit zum Habsburgerreich, zu dem Villingen fast 500 Jahre gehörte, hin. Die Männer tragen einen Gehrock, lange Hose, Weste und einen Zylinder, die in der Zeit des Biedermeier in Mode waren. Die Gruppe umfasst etwa 60 Mitglieder (inklusive Kinder) unter der Leitung von Ingrid Beck.

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