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Weil am Rhein Mit Flachdächern mehr Fläche

Weiler Zeitung
Bis Ende des Jahres soll die Erschließung des Neubaugebiets abgeschlossen sein. Aktuell werden die Vorgaben der Dachformen verändert. Foto: Marco Fraune Foto: Weiler Zeitung

Neubaugebiet Hohe Straße: Veränderte Vorgaben im Bebauungsplan sollen mehr Wohnraum ermöglichen

Damit im Neubaugebiet „Hohe Straße“ mehr Wohnraum entsteht, soll es dort deutlich weniger Satteldächer geben. Auf dem zirka zehn Hektar großen Areal wird vor allem auf Flachdachflächen mit Attika-Geschossen gesetzt.

Von Marco Fraune

Weil am Rhein. Als Steuerungsinstrumentarium dient der Bebauungsplan, der entsprechend geändert wird. Dessen Offenlage hat der Gemeinderat am Dienstagabend bei zwei Gegenstimmen und vier Enthaltungen beschlossen. Die Stadt reagiert damit auch auf Wünsche von Architekturbüros. Während bei Satteldächern weniger Wohnraum entsteht, erweisen sich bisherige Alternativen, ein Zeltdach mit Satteldach zu erreichten, als „sehr kompliziert und teurer“, erklärte Stadtbauamtsleiter Christian Renner im Gemeinderat.

Einige Satteldächer erlaubt

Weiterhin auf Satteldächer wird lediglich entlang der Breslauer Straße gesetzt, damit eine weitgehende Anpassung an die benachbarten Gebäude erfolgt. Dies wurde von Brigitte Pantze (SPD) aber durchaus kritisch gesehen. „Wenn man schon eine Einheitlichkeit haben möchte, könnte man die Breslauer Straße als Grenzlinie nehmen.“ Renner verwies hingegen auf schon genehmigte Vorhaben. „Und wir wollen zeigen, dass man auch Satteldächer bauchen kann.“

„Es tut mir Leid für die Satteldächer, dass sie verschwinden“, meinte Elke Gründler-Lindow (UFW). Sie wisse jedoch, dass die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund stehe und mit den Flachdächern mehr Raum gewonnen werden kann. „Nicht alles wird Flachdach“, ergänzte Renner, doch man trage der Nachfrage nach Flachdächern mit der Veränderung der Vorgaben im Bebauungsplan Rechnung.

Angesichts des knappen Wohnraums plädierte Wolfgang Roth-Greiner (FDP) dafür, den Bauherrn und Architekten möglichst viel Spielraum zu lassen. So sollten diese nicht in Vorschriften ersticken.

„Die Mischung macht’s“

Wie viele Bewohner in dem Areal künftig leben, konnte Renner auf Nachfrage von Axel Schiffmann nicht beziffern, da bisher von etwa 1000 Einwohnern die Rede war. Der UFW-Gemeinderat kritisierte aber, dass sich die Stadt mit dem veränderten Bebauungsplan immer mehr dahin entwickele, was die Investoren wünschen. „Die Mischung macht’s“, setzt Schiffmann vielmehr auf Vielfalt.

Um ein Bild vom künftigen Erscheinungsbild des Neubaugebiets zu erhalten, wünschte er sich auch eine 3-D-Darstellung. Das Verhältnis der Gebäudehöhen zueinander sei aber beachtet worden, versicherte Renner.

Außerdem gebe es sehr viele Grundstücke in Privateigentum, relativierte Erster Bürgermeister Christoph Huber. Die Besitzer würden aktuell ihren Bauantrag vorbereiten. Daher sei es wichtig, nun die Veränderungen mit der Offenlage auf den Weg zu bringen. Die Grundzüge des Bebauungsplans seien schließlich schon mindestens eine Dekade alt.

Mehr Parkplätze

Mehr Wohnfläche bedeuten auch mehr Bewohner und damit auch mehr erforderliche Stellplätze, weiß der Stadtbauamtsleiter. Grundsätzlich gebe es Tiefgaragen, in denen geparkt werden soll, doch Flächen in den Vorgärten zum Parken seien ebenfalls gegeben. Hier müsse die Stadt jeden einzelnen Bauantrag bewerten. Für ihn als Planer stehe aber fest: „Ich möchte nicht, dass die Vorgärten nur mit Autos vollgestellt sind.“

Begrünung und Solar

Vorgegeben wird den Bauherrn nicht nur die Dachform, sondern ebenso die Begrünung der Flachdächer. Mit Luftbildern könne später auch kontrolliert werden, ob die Vorgaben eingehalten wurden, erklärte Renner auf Nachfrage von Eva-Maria Bozenhardt (CDU). Auch Drohnen könnten zum Einsatz kommen, wobei eine Anschaffung nicht vorgesehen sei. Photovoltaikanlagen würden außerdem eine Begrünung nicht ausschließen, wie Martin Fischer (Grüne) befürchtete. Renner: „Ein begrüntes Flachdach hilft sogar der Photovoltaik. Es befruchtet sich.“ Erster Bürgermeister Huber verwies hier auf gute Erfahrungen mit den Dächern der Weiler Feuerwache und des Oberrhein-Gymnasiums.

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