Weil am Rhein Mit Freude am Erdbeerstand

Alisa Eßlinger
Monika Müller hat am Stand viel zu tun. Foto: Alisa Eßlinger

Menschen: Monika Müller ist eine Verkäuferin mit Herz für ihre Arbeit und Kunden.

Weil am Rhein - „Heute morgen habe ich gedacht, es wird ein schöner, ruhiger Tag – war wohl nichts.“ Durchatmen ist ein Fremdwort für Monika Müller. Als Verkäuferin am Erdbeer- und Spargelstand von Fritz Wassmer kann sie sich über fehlende Kundschaft an der Ecke Römer- und Breslauerstraße nicht beschweren Pausen gibt es kaum. Es heißt: „Kurz Luft holen und weiter.“

Ob es regnet oder die sengende Sonne vom Himmel scheint: Monika Müller muss in ihrer Holzhütte den widrigen Bedingungen trotzen – schwitzen oder auch frieren. Warum sie sich das antut? „Ich mag die frische Luft und den Kontakt mit den Menschen.“

Ihre Beliebtheit zeigt, dass ihre Art bei den Kunden ankommt – bei den Weilern, Schweizern und den Franzosen. Viele sind Stammkunden, denen auffällt, wenn Müller einmal krank ist. Walter Klingelmeier, Wassmer-Teamleiter der Region, lobt den Einsatz seiner Mitarbeiterin: „Frau Müller ist zuverlässig, pünktlich, ehrlich und nett. Einfach eine liebe Frau.“ Ihr sei es zu verdanken, dass der Stand an der Ecke Römer- und Breslauerstraße der größte mit dem besten Umsatz ist – und das im gesamten Landkreis Lörrach.

Monika Müller beginnt morgens um 7 Uhr ihren Einsatz in und an der Holzhütte: Kisten zählen, Ware aufbauen und wiegen sowie die Inventur erledigen. Ist alles an den Mann und die Frau gebracht, steht ab 18 Uhr der Feierabend an. Sechs Tage umfasst die Arbeitswoche in der Erdbeer- und Spargelsaison. Nur an Sonn- und Feiertagen hat die Verkäuferin frei.

An verkaufsstarken Tagen wie freitags und samstags bekommt die engagierte Verkäuferin noch Unterstützung von einer Ganztagskraft. Doch auch unter der Woche hilft Teamleiter Klingelmeier aus. „Die Arbeitskollegen sind tiptop – wie eine Familie“, erzählt Müller.

Zu dem Job kam Müller im März 2010. Sie hatte davor jahrelang ihre Mutter in Vollzeit gepflegt. Nach deren Tod stand sie ohne Aufgabe da. „Auf einmal wurde ich nicht mehr gebraucht. Mir fehlte eine Arbeit, um nicht in ein Loch zu fallen.“ Die Verkäuferin hatte damals die Annonce für die Stelle gesehen und sich beworben. Frei nach dem Motto: ausprobieren. „Und zack arbeite ich schon seit neun Jahren hier.“ Und das jedes Jahr von März bis Juni.

Im Angebot sind Erdbeeren, Spargel, Kirschen und Erdbeermarmelade. Da kann es schnell sehr stressig werden. Aber selbst bei einem riesigen Andrang bleibt Müller gelassen. „Ich bin bis heute Abend da, bis dahin habe ich noch jeden bedient“, erzählt sie am Morgen. Beschwerden über die Ware würden meist freundlich geklärt. Geld zurück oder die Ware wird ausgetauscht, so laute die Erfolgsformel.

„Ich freue mich immer auf die Arbeit, aber gegen Ende der Spargel- und Erdbeersaison freue ich mich auf meine Freizeit – aber auch das nächste Jahr, wenn es wieder losgeht.“ Verzichten muss sie in der Zwischenzeit dann auch auf den Erdbeerduft, der ihr eigentlich einen Tick zu süß ist. Dennoch steht für die Verkäuferin fest: „Ich habe einen tollen Arbeitsplatz.“

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