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Weil am Rhein Mit Gäzzi und Helgen

Weiler Zeitung
Ein legendäres Foto aus dem Jahr 1982 zeigt als Getto-Singers (von links) Albi Kummer, Herbert Guggenbühler, Reinhard Schühlein, Horst Hohmann und fast verdeckt dessen Sohn Harald. Foto: zVg/Monika Schühlein Foto: Weiler Zeitung

Jubiläum: Getto-Singers pflegen seit 44 Jahren die Schnitzelbangg-Tradition

Sage und schreibe eine 44 Jahre alte Schnitzelbangg-Tradition feiern die Getto-Singers dieses Jahr. Sie gehörten 1977 zu den Triebfedern, die dem organisierten Zug durch die Lokale auf die Sprünge halfen.

Von Monika Merstetter

Weil am Rhein. Der eigentliche Ursprung liegt in der 1923 gegründeten Alti-Fabriknäscht-Clique, die nachweislich schon im Jahr 1929 singend durch die Beizen zog. Ihren Einstand als Getto-Singers feierten sie am 11. November 1976 bei der Fasnachtseröffnung im Friedlinger Kirchensaal.

Zu den Haupt-Akteuren der ersten Stunde gehörten Albert Kummer, der bis 2005 mit auf Tour ging, und Horst Hohmann, der einige Jahre die Organisation der Routenplanung übernahm. Um auf die Leopoldshöhe zu kommen, nutzte die Friedlinger Gruppe zu Beginn für 4,80 Mark den Linienbus.

Selbstbewusst, da das im Volksmund Fabriknäscht genannte Friedlingen zur damaligen Zeit in verschiedenen Industriebetrieben für viele Weiler tausende Arbeitsplätze bot, traten die Getto-Singers Anfangs als feine Herren im edlen blauen Frack mit Zylinder auf. Wie aus dem Originalzettel von 1977 zu entnehmen ist, haben die Bänkelsänger hauptsächlich regionale Themen aufgegriffen. Einige kernige Stadträte wie Dieter Buchheimer, Gustav Herbster, Dieter Wolf und Heinz Schleyer gaben steile Vorlagen.

Vor etwa 20 Jahren wechselten sie in das Kostüm ihrer Stammclique und haben bis heute ein Gäzzi, das Schöpfgeschirr der Färber, auf der Tour mit dabei. Für alles, was mit dem Cliquenleben zu tun hatte, war jahrzehntelang Albi Kummer Dreh- und Angelpunkt. Neben Schwiegersohn Reinhard Schühlein wurde auch der Enkel Nico mit dem Schnitzelbangg-Virus infiziert, sodass zeitweise drei Generationen bei den Getto-Singers auftraten.

Im Jahr 2007 gründeten die damaligen Akteure, namentlich Jürgen Ehlert, Stefan Heizmann, Silvano Nardone, Reinhard Schühlein, Nico Schühlein und Uwe Wissler, ohne sich von der Clique zu trennen, einen Verein, damit sich der Name Getto-Singers manifestiert.

Hinter den Kulissen fungieren unverzichtbar zwei kreative Akteurinnen. Seit 1985 sorgt Monika Schühlein dafür, dass die in Gemeinschaft vorgeschlagenen Texte in achtzeilige Verse gebracht werden und zur Musik „Mariechen saß weinend im Garten…“ passen. Seit Mitte der 1990er-Jahre fertigt Isolde Schleifnig gestalterisch originelle Helgen dazu an.

Auf der diesjährigen Tour werden Stefan Heizmann, Silvano Nardone, Jürgen Ehlert, David Pakalski und Marco Läubin dabei sein.

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