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Weil am Rhein Mit Leidenschaft und Engagement

Weiler Zeitung
Gerhard Schmidt engagiert sich mit Leidenschaft für den SV Weil. Foto: sif Foto: Weiler Zeitung

Portrait: Seit fast 40 Jahren ist Gerhard Schmidt im Vorstand des SV Weil und seit 20 Jahren Vorsitzender

Ein Leben für den SV Weil: Gerhard Schmidt (66) ist seit Jahrzehnten mit dem Fußballverein aufs engste verbunden wie kaum ein anderer. Seit 57 Jahren ist er Mitglied und bringt sich mit Herzblut und Leidenschaft ein. In jungen Jahren jagte er dem runden Leder nach – in sämtlichen Jugendmannschaften bis hin zu einigen Einsätzen in der damaligen ersten Amateurliga. Inzwischen engagiert sich der selbstständige Bauingenieur seit fast 40 Jahren im Vorstand.

Von Siegfried Feuchter

Weil am Rhein. Elf Jahre war er stellvertretender Vorsitzender, und seit 20 Jahren steht der Vater von zwei erwachsenen Söhnen als Vorsitzender an der Spitze des SV und hat zusammen mit seinem Team moderne Vereinsstrukturen geschaffen.

Alle Höhen und Tiefen auf und neben dem Platz erlebte Schmidt, der in der Weiler Gartenstadt aufgewachsen ist und seit 1979 in Haltingen wohnt. Als Höhepunkt bezeichnet der Vereinschef, auch wenn der Besucherzuspruch enttäuschend war, das Jubiläum zum 100-jährigen Bestehen vor zehn Jahren. Sportlich war die Saison 2004/2005 am erfolgreichsten, schafften doch alle drei Aktivmannschaften den Aufstieg. Und was war die größte Enttäuschung? „Die Pokalniederlage in Teningen“, sagt Schmidt. Hätten nämlich die favorisierten Weiler gewonnen, hätten sie im Pokalwettbewerb gegen den Bundesligisten Schalke 04 spielen können. Und das hätte eine kräftige Finanzspritze von 100 000 Euro bedeutet. „Geld, das wir gut hätten gebrauchen können“, trauert der Vorsitzende heute noch dieser vertanen Chance nach.

Intaktes Vereinsleben

Das Vereinsleben bezeichnet Schmidt als intakt. Dazu beigetragen hat das unter seiner Führung vor vielen Jahren entwickelte Leitbild. Dabei versteht sich der SV nicht nur als erfolgsorientierter Fußballverein, sondern auch als wichtige Sozial- und Solidargemeinschaft. Menschlichkeit und Fair-Play, Respekt vor der Leistung anderer, Integration von Mitbürgern ausländischer Herkunft sowie von Jugendlichen aus sozial schwächeren Familien sind in dem Leitbild unter anderem verankert. Ein weiterer Anspruch des Vereins: „Unser Miteinander ist von Offenheit, Verständnis, sozialer Verantwortung und vom gemeinsamen Streben nach dem besten Ergebnis geprägt.“

Vor allem freut sich der Vorsitzende über „die hervorragende Kameradschaft“ innerhalb der ersten Mannschaft, sei dies doch auch Basis für den sportlichen Erfolg. Der Vereinschef sieht den SV für die nächsten Jahre in der Verbandsliga. „Dort gehören wir hin.“

Starkes Team

Froh und dankbar ist Schmidt darüber, dass er seit Jahren ein starkes Team um sich hat.

Dabei hebt er besonders Perseus Knab als sportlichen Leiter und Elisabeth Kellringer als Finanzchefin hervor, ohne dabei den Einsatz all der anderen engagierten Funktionäre, Trainer und Betreuer schmälern zu wollen. „Alle leisten einen wertvollen Beitrag“, freut sich Schmidt. Und ohne Sponsoren und Gönner könnte der Verein auch nicht funktionieren. Denn der Spielbetrieb eines großen Fußballvereins verschlingt einiges Geld.

Großen Wert legen der Vorsitzende und sein Vorstandsteam auf die in Südbaden als vorbildlich geltende Jugendarbeit. Mehr als 300 Jugendliche in rund 20 Mannschaften werden betreut. Das erfordert nicht nur Einsatz, sondern auch eine professionelle Organisation. „Gerhard Schmidt hat den SV Weil zu einem gut organisierten und innovativen Verein gemacht“, lobte Oberbürgermeister Wolfgang Dietz vor sechs Jahren den Vorsitzenden, als er ihm beim Neujahrsempfang für sein verdienstvolles Wirken die Landesehrennadel überreichte.

Hoffnung auf Sanierung

Schmidt hofft, dass „die dringend notwendige Sanierung des Sanitärtrakts“ im Nonnenholz bald Wirklichkeit wird. „Das Gebäude platzt aus allen Nähten, wir haben zu wenig Umkleidekabinen“, stellt der SV-Vorsitzende fest, der sich stark mit dem Verein identifiziert. War er bis zur vergangenen Saison bei jedem Spiel der ersten Mannschaft dabei, so beschränkt er sich aus zeitlichen Gründen seit dem Wiederaufstieg in die Verbandsliga auf die Heimspiele. Während der Woche ist er mindestens zwei- bis dreimal im Nonnenholz anzutreffen.

Ans Aufhören denkt er noch nicht, denn die Aufgaben machen ihm immer noch „viel Spaß“. Gleichwohl sei es selbstverständlich, junge, engagierte Leute mit neuen Ideen nachzuziehen. Und wenn er eines Tages den Vorsitz abgibt, dann kann er sich vorstellen, „Präsident mit Stimmrecht“ zu werden.

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