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Weil am Rhein Mit Masken in der Kirche

Weiler Zeitung
Symbolfoto: sba/Jessie Wardarski Foto: Weiler Zeitung

Glaube: Wie sich die steigenden Corona-Zahlen auf die Gottesdienste auswirken

Die steigende Zahl der Corona-Infektionen hat auch zur Folge, dass die Vorschriften für die Gottesdienstbesucher verschärft wurden. Angesichts der kalten Jahreszeit ist es zudem schwierig, ins Freie auszuweichen.

Von Saskia Scherer

Weil am Rhein. Seit kurzem gilt die Maskenpflicht auch während der Gottesdienste, nicht mehr nur beim Betreten der Kirche und auf dem Weg zum Sitzplatz, berichtet der evangelische Pfarrer Michael Hoffmann. Auch die Kontaktdaten der Gottesdienstbesucher werden erhoben. „Das ist eine neue Bestimmung der Landeskirche, um eine hohe Sicherheit zu gewährleisten“, erklärt er.

Ein Vorteil sei, dass die Altweiler Kirche, wo Hoffmann für die Gottesdienste verantwortlich zeichnet, relativ groß ist. So könnten regelmäßig Gottesdienste veranstaltet werden, die jeweils aber nur eine halbe Stunde dauern. Dies werde ebenfalls von der Landeskirche empfohlen. „Wir können die Gottesdienste aber nicht groß bewerben und hoffen, stets ausreichend viele Plätze bieten zu können.“

Besondere Gottesdienste seien nicht möglich, da durch die Abstandsregeln Einschränkungen bestehen. Singen und mitsprechen sind nicht erlaubt, so dass von der Empore aus für musikalische Begleitung gesorgt wird. Die Gottesdienstbesucher können die Texte still mitlesen, sie werden auf eine Leinwand projiziert.

Im Sommer bot die evangelische Kirchengemeinde einige Open-Air-Gottesdienste an. „Diese waren sehr gut besucht und auch das Mitsingen war möglich“, freut sich Hoffmann. Außerdem fanden mehr Besucher Platz.

Nun versuche man, die Kirchenbesuche unter den derzeitigen Bedingungen so tröstlich wie möglich zu gestalten. „Unsere Gottesdienste sind eigentlich immer gut besucht, aber es ist auch Vorsicht unter den älteren Menschen zu spüren, die Kontakte vermeiden wollen“, sagt der Pfarrer. Es gebe nach wie vor Online-Angebote, auf die ausgewichen werden kann. „Aber natürlich ersetzen diese das persönliche Erleben nicht.“

Planung für Weihnachten läuft

Für Weihnachten läuft bereits die Planung. Der Heilig-Abend-Gottesdienst soll aufgezeichnet werden und im Internet zur Verfügung stehen. „Aber dazu werden wir noch ausführlicher informieren“, kündigt Hoffmann an.

Die katholische Kirchengemeinde Weil am Rhein weist in ihrem aktuellen Mitteilungsblatt auf die neuen Corona-Regelungen hin. Auch dort werden die Teilnehmer registriert, dies geschieht an den Eingängen der Kirchen durch das Empfangskomitee. In allen Gottesdiensten muss eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden, dies gilt für innen und außen.

Auch Ein- und Ausgänge sind speziell geregelt. Sollte der Platz in den Kirchen nicht ausreichen, stehen in Guter Hirte sowie St. Peter und Paul weitere Plätze in den Sälen bereit, in St. Maria Zeltüberdachungen. Die Kirchen werden über die markierten Wege von den hinteren Bänken beginnend verlassen. Die Kirchengemeinde weist außerdem darauf hin, dass die Kirchen diesen Winter nur auf zehn Grad temperiert werden – „aufgrund der Empfehlung von Wissenschaftlern zur Heizung in der Pandemie“, heißt es.

„Ich habe Hoffnung, dass wir in guten Formen weiter Gottesdienste feiern können“, sagt Pfarrer Gerd Möller. „Im Moment haben wir das gut in der Hand.“ Dass die Sommersaison mit Veranstaltungen im Freien ein Ende haben wird, sei klar gewesen. Doch die ersten Gottesdienste mit Maske seien gut besucht gewesen. „Ich hatte damit gerechnet, dass es für die Menschen eine Herausforderung wird, aber die Gewöhnung ist schon da“, hat Möller beobachtet.

Auch Weihnachten wird anders gefeiert, kündigt die katholische Kirchengemeinde an. Geplant ist eine andere Form von Krippenfeiern für Familien und Kinder. Die gewohnten Formen seien in diesem Jahr nicht möglich. Angedacht ist ein Stationen-Krippenweg. Wer Lust hat, sich einzubringen, kann sich bei Pastoralreferent Sebastian Scotti oder Pfarrer Möller melden. Ein erstes Treffen soll im November stattfinden. Klassische Messen plant Möller derzeit nicht. „Die Zahlen verändern sich Tag für Tag. Es macht keinen Spaß, alles wieder über Bord werfen zu müssen.“ Man müsse schauen, was möglich sein wird.

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