Weil am Rhein Mit Morricone-Musik beginnt die neue Klassikerreihe

Adrian Steineck
Wolfgang Traber will Kinofreunden Klassiker nahebringen.Foto: Marco Fraune Foto: Weiler Zeitung

Kino: „Spiel mir das Lied vom Tod“ wird auf der großen Leinwand gezeigt / Alternative zu verschobenen Neuproduktionen

Weil am Rhein -  Die Mundharmonika erklingt wieder: Mit dem Italowestern „Spiel mir das Lied vom Tod“ (1968) und einer Hommage an den jüngst im Alter von 91 Jahren verstorbenen Komponisten Ennio Morricone beginnt der Kinopalast im Rheincenter heute Abend seine Reihe mit Klassikern.

Hommage an Morricone

„Wir hatten die Idee, regelmäßig Filmklassiker zu zeigen, schon länger“, sagt Kinoleiter Wolfgang Traber im Gespräch mit unserer Zeitung. Als sich am Morgen des 6. Juli dann die Nachricht vom Tod Morricones verbreitete, stand für Traber fest: „Zum Auftakt unserer Reihe wollen wir dieses Meisterwerk von Sergio Leone zeigen und damit auch die Musik Morricones würdigen.“

Denn auch wenn Morricone sich zeitlebens dagegen verwahrte, auf seine Musik für Italowestern reduziert zu werden: Die Arbeiten für „Spiel mir das Lied vom Tod“ und die weiteren Filme seines Schulfreundes und Regisseurs Sergio Leone zählen doch zu seinen bekanntesten Filmmusiken. Auch bei den Welttourneen mit Orchester, die Morricone als Dirigent absolvierte und die ihn zuletzt im Januar vergangenen Jahres nach Berlin führten, kam der damals 90-jährige Komponist nicht an dem berühmten Thema „Man with a Harmonica“ vorbei.

Viele der Szenen, die Leone für seinen Westernklassiker filmte, wurden genau auf den Rhythmus von Morricones Musik abgestimmt. Denn der Komponist hatte den Soundtrack schon vor Drehbeginn fertiggestellt, und der Regisseur Leone ließ die Musik während der Dreharbeiten abspielen, damit seine Schauspieler in die richtige Stimmung für eine bestimmte Szene kämen.

Klassiker Jüngeren zeigen

„Spiel mir das Lied vom Tod“ bildet den Auftakt zur Klassiker-Reihe im Kinopalast. Mit dieser sollen ältere Filme auch jüngeren Kinobesuchern nahegebracht werden. „Viele Jüngere konnten das Westernepos noch nie im Kino sehen oder kennen den Film überhaupt nicht.“, sagt Traber. Geplant ist, jede Woche einen Klassiker zu zeigen. Das Spektrum soll von Steven Spielbergs Kriegsfilm „Der Soldat James Ryan“ (1998) über den französischen Thriller „Léon – Der Profi“ (1994) bis zu „Harry Potter“ für die jüngeren Kinobesucher reichen.

Traber räumt ein, dass die Klassiker-Reihe auch mangels publikumswirksamer Neuproduktionen geboren wurde. Potenzielle Erfolgsfilme wie der neue „James Bond“ wurden wegen Corona verschoben. „Natürlich stellt sich da für jedes Kino die Frage: Was zeigen wir?“, schildert der Kino-Chef die Ausgangslage. Für den Kinopalast im Rheincenter habe man entschieden, vorerst nur noch am Wochenende Filme zu zeigen, da der Publikumszuspruch in den ersten beiden Wochen nach der Zwangspause werktags zu gering war.

Angst vor dem Kinobesuch muss laut Traber niemand haben: „Wir freuen uns über jeden Besucher, und die notwendigen Sicherheitsabstände im Foyer und im Kinosaal sind gewährleistet.“ Zu den derzeitigen Besonderheiten zählen etwa die Maskenpflicht bis zum Kinositz sowie, dass die Kinokarten vorzugsweise online gebucht und bezahlt werden sollten. „Spiel mir das Lied vom Tod“ läuft heute, 19.30 Uhr, im Kinopalast im Rheincenter, Hauptstraße 435.

Näheres im Internet: www.kino-weil.de.

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