Weil am Rhein VitraHaus mit neuem Flair

Saskia Scherer

Das VitraHaus wurde anlässlich seines zehnjährigen Bestehens umgestaltet

Seit zehn Jahren besteht das VitraHaus in Weil am Rhein – das hat das Unternehmen zum Anlass genommen, die Räume umzugestalten und ein neues Interieur zu schaffen, in das die Erfahrungen und Erkenntnisse der vergangenen Dekade eingeflossen sind.

Weil am Rhein. Die Verantwortung für das Konzept und die Umgestaltung trugen Till Weber (Creative Director VitraHaus) und die freischaffende Interiorstylistin Connie Hüsser, die gestern bei einem Rundgang durch das Gebäude führten. Rund ein Jahr haben sie daran gearbeitet. „Wir hatten viel Freiraum“, sagte Weber. Wichtig sei ihnen gewesen, dem ganzen Haus eine neue Struktur zu verpassen. „Wir haben zehn Jahre Erfahrung und haben uns gefragt, was wir können und wie wir uns darstellen wollen.“

Der Fokus habe auch darauf gelegen, die Architektur wieder stärker herauszustellen. „Denn das VitraHaus ist ein Schmuckstück.“ Gleichzeitig solle der Blick aber auch auf die Produkte gerichtet werden. „Wir wollten einen Rhythmus finden und eine Lebendigkeit für die Besucher schaffen, die nicht durch Massen von Möbelwelten wabern sollen“, erklärte Weber.

Erdgeschoss

Die wesentlichste Änderung stellt laut Weber das Interior Studio dar, das als „Business Lounge“ früher für Geschäftskunden genutzt wurde. „Der Raum öffnet sich wie ein Aquarium und dort wollten wir eine Servicekomponente platzieren, um anders beraten zu können.“ Bei den Terminen will Vitra Unterstützung bei der ganzheitlichen Einrichtung der Räume der Kunden bieten. Platz gefunden haben dort zum Beispiel alle möglichen Muster – auch von Bodenbelägen, um prüfen zu können, wie die neuen Möbel auf dem heimischen Fußboden wirken.

Die neue Einrichtung des VitraHaus-Cafés ist inspiriert von den Interieurs des US-amerikanischen Designers Alexander Girard. Neben dem Café befinden sich auf der Eingangsetage der neu gestaltete Shop und gegenüber das Lounge Chair Atelier, in dem Kunden ihren persönlichen Eames Lounge Chair konfigurieren und die Fertigung verfolgen können.

Erster Stock

Im Atrium im ersten Stock sollen künftig auch Konzerte und Vorträge stattfinden. Daneben befindet sich eine kleine Bibliothek, die zudem als Meetingraum genutzt werden kann. Als „Highlight“ bezeichnete Weber ein Arrangement im Miami-Stil, mit Palmen und in Pastelltönen gehalten.

Zweiter Stock

Hinauf ging es in den zweiten Stock, in einen „spektakulären Raum“, wie Weber sagte. Er machte in dem als offene Wohnküche konzipierten Stockwerk auf dynamisch gebogene Wände aufmerksam und auf viel Luftraum. „Hier haben wir eine kosmopolitische Welt abgebildet.“

Nebenan hat Hüsser Drittprodukte platziert, beispielsweise von Jungdesignern. „Wir wollten die Möglichkeit bieten, diese zu entdecken und auch kaufen zu können.“

Einige Schritte weiter bietet sich „wieder eine andere Welt“, wie es Weber ausdrückte. Dort ist alles lebendig und freudvoll gestaltet. „Wir haben uns vom Material der Sofas inspirieren lassen.“ Es wirke alles zusammengewürfelt, werde aber am Ende durch die Farben und die Tapete – die „Paradies“ heißt – zusammengehalten, so Hüsser.

Um die Ecke befindet sich der große Produktbereich Sofas und Lounge Chairs. Ein „Ausblick“, während man Probe sitzt, wird durch eine Panoramatapete geboten.

Dritter Stock

Im dritten Stock dreht sich knarrend das „Eames-Riesenrad“ mit Sitzschalen des Eames Chairs in allen verfügbaren Farben. Dort liegt der Fokus auf Tischen und Stühlen, der wichtigsten Produktgruppe. Des Weiteren gibt es eine Montagestation, an der bei der Produktion zugesehen werden kann. Als ungewöhnlichen Schauplatz bezeichnete Weber das Arrangement aus Tisch und Stühlen nebenan, da es komplett in Naturtönen gehalten ist. „So entsteht eine völlig andere Stimmung als in der Farbigkeit wie sonst.“

Vierter Stock

Im obersten Stockwerk befindet sich das Loft, das erst am Donnerstagabend fertiggestellt wurde. Das US-amerikanische Designstudio Charlap Hyman & Herrero hat es in das Apartment eines Filmregisseurs verwandelt. Die Referenz zu verschiedenen Filmen und der Einrichtung beziehe sich auch auf die Landschaft, die durch die großen Fenster zu sehen ist. Ein Teil des Lofts ist in grün gehalten, was sich dann draußen in der Natur fortsetzt, wie Adam Charlap Hyman vor Ort erläuterte.

Das Treppenhaus vom Erdgeschoss bis in den vierten Stock ziert nun ein fortlaufendes Wandgemälde mit der Geschichte von Vitra.

Weitere Fotos in unserer Fotogalerie.

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