Weil am Rhein Mit Qualität und Kontinuität geprägt

Ingmar Lorenz
Karl Gehweiler geht in den Ruhestand. Foto: /Ingmar Lorenz

Mit warmen Worten und viel Musik verabschiedet sich der langjährige Musikschulleiter Karl Gehweiler in den Ruhestand.

Die 38-jährige Reise, die Karl Gehweiler gemeinsam mit der Weiler Musikschule unternommen hat, findet ein Ende, nicht aber Gehweilers eigener musikalischer Weg, sagte Erster Bürgermeister Rudolf Koger bei der Abschiedsfeier im Saal des Alten Rathauses. In seiner Laudation ließ der Erste Bürgermeister die wichtigsten Stationen in Gehweilers Karriere nochmals Revue passieren: Nach dem Studium in Freiburg kam Gehweiler im Jahr 1985 als Querflötenlehrer an die Weiler Musikschule. Zwei Jahre später übernahm er die stellvertretende Leitung der Einrichtung. In dieser Funktion prägte er die Weiler Musikschule bereits mit viel Kontinuität. 2014 wurde er dann Musikschulleiter und setzte in dieser Funktion weiterhin Akzente. Vor allem der Gruppenunterricht sei inzwischen bewährte Praxis geworden, hielt Koger fest. Mit mehr als 1600 Schülern und mit mehr als 500 Wochenstunden könne Gehweiler habe die Weiler Musikschule eine stattliche Größe.

„Bodenständige Exzellenz“

Koger lobte darüber hinaus Gehweilers musikalisches Engagement außerhalb seiner Arbeitsstätte. Als Dirigent beziehungsweise Chorleiter habe er ihn gerade bei Auftritten mit dem Gospelchor Rheinfelden sehr geschätzt, betonte Koger.

Auch würdigte der Erste Bürgermeister Gehweilers Tätigkeiten an der Spitze des Weiler Kulturrings und rief zudem in Erinnerung, dass dem scheidenden Musikschulleiter auch der Austausch mit Frankreich stets sehr am Herzen gelegen sei.

Bereits bevor sich Gehweiler in den „wilden Westen“ aufgemacht habe, also während seiner Zeit in Waldshut-Tiengen, war er mit Werner Hilpert, dem Vorsitzenden der Musikschulen in der Region Westlicher Hochrhein, in kollegialer Freundschaft verbunden, erklärte dieser in seiner Ansprache. Die Zusammenarbeit mit Gehweiler sei ihm stets sehr wichtig gewesen, ganz besonders während der Corona-Jahre, in denen es einen intensiven Austausch gegeben habe. Er wünschte Gehweiler alles Gute und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: „Ich bin sicher, dass dir die Musik nicht flöten geht.“

Auch Kulturamtsleiter Peter Spörrer würdigte das Wirken des langjährigen Musikschulleiters. Gehweiler habe stets hohe Ansprüche an die Qualität des eigenen Unterrichts und den des Kollegiums gestellt. Zugleich habe er die Früh- und Breitenförderung stark vorangetrieben. Insgesamt sei Gehweilers Wirken geprägt von einer „bodenständigen Exzellenz“, fasste Spörrer zusammen. „Genau das braucht die Stadt.“

Claire Garde (Flöte), Patricia Scrocco (Violine), Walter Kösters (Viola) sowie Michaela Bongartz (Cello) sorgten mit Mozart für den passenden Ausklang.

Klangvoller Abschluss

Vom hohen musikalischen Anspruch zeugten bei der Abschiedsfeier auch die Vorträge der Lehrenden. Christine Braun brachte an der Querflöte ein Stück von Gabriel Fauré zu Gehör, Rosalba Piscedda brillierte auf dem Klavier mit Werken von Muzio Clementi und Calixa Lavallée und Claire Garde (Flöte), Patricia Scrocco (Violine), Walter Kösters (Viola) sowie Michaela Bongartz (Cello) sorgten mit Mozart für den passenden Ausklang.

Das letzte Wort hatte indes Gehweiler selbst. Sichtlich berührt sprach er allen Anwesenden seinen Dank aus. Er freue sich besonders darüber, dass es mit Ariane Mathäus eine Nachfolgerin an der Spitze der Musikschule gebe, mit der er mehr als zufrieden sein könne. „Ich bin überzeugt, dass es mit der Musikschule gut weitergehen wird.“ Mit seinem Leitspruch, dem Goethe-Zitat „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut. Denn das allein unterscheidet ihn von allen Wesen, die wir kennen“ beendete Gehweiler den offiziellen Teil der Veranstaltung und lud die Anwesenden zugleich dazu ein, seinen Abschied noch gemeinsam beim Umtrunk im Gewölbekeller des Alten Rathauses ausklingen zu lassen.

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