Der Autorin kommt bei dem Verfassen des Ratgeber-Buchs ihre berufliche Erfahrung als ehrenamtliche Richterin am Landgericht München zu Gute. Mit dem Lesen vieler Fachbücher, den Gesprächen mit Betroffenen sowie Telefonaten mit Behörden und Ämtern konnte Rose ihr Wissen vertiefen. „Ich habe angefangen, Patienten, Kollegen und Freunde aufzuklären.“ In ihrem Umfeld half sie, Anträge auszufüllen und Widersprüche zu schreiben. Nun will sie mit dem Ratgeber vielen Menschen ihre Unterstützung anbieten.
Die Möglichkeit, einen Antrag zu stellen, ist laut der Expertin vielen Betroffenen nicht bewusst. Denn auch chronische Krankheiten, wie Depression, Zwangsstörungen oder Arthrose unterliegen einem Grad der Behinderung. Hausärzte halten sich zurück bei der Aufklärung zum Grad der Behinderung, wie Rose weiter erläutert. „Ärzte haben oft Zeitmangel, sind zu bequem oder haben kein Interesse, gerade auch weil der Arztbrief nicht bezahlt wird. Schnell fehlen dann wichtige Details und Diagnosen.“ Rose weiß, dass sie sich mit ihrem Ratgeber bei Ärzten nicht besonders beliebt macht. „Das ist mir egal. Mein Ziel ist, Betroffenen schnell und einfach zu helfen.“ Die Autorin verrät, dass bei einem erfolgreichen Antrag ein positiver und ausführlicher Arztbericht oder Abschlussbericht der Reha-Einrichtung erforderlich ist. „Ich ermutige sogar dazu, dem behandelnden Arzt auf die Finger zu schauen und notfalls sogar auf einen ausführlichen und aussagekräftigen Arztbrief zu bestehen.“ Denn im Endeffekt zähle die richtige Reihenfolge, ein kooperativer Arzt und ein positiver Befund.
Reihenfolge ist wichtig