Weil am Rhein Mit Schutzmaske hinter dem Steuer

Alisa Eßlinger
Robert Hörling darf wieder Fahrschüler unterrichten. Foto: zVg

Interview: Robert Hörling berichtet von den Regelungen für den Fahrschulbetrieb

Weil am Rhein - Durch die Corona-Krise mussten Fahrschulen mit dem Theorie- und Praxisunterricht pausieren. Seit rund zwei Wochen dürfen die Fahrschüler wieder kommen. Alisa Eßlinger hat bei Robert Hörling, Inhaber von „Robbis Fahrschule“, nachgefragt.

Frage: Seit dem 11. Mai dürfen Sie wieder Fahrstunden geben. Welche Maßnahmen müssen dabei ergriffen werden? Schließlich sitzen Sie näher als 1,5 Meter beisammen.

Bei den praktischen Fahrstunden der Klasse B müssen Schutzmasken getragen werden, im Fahrzeug dürfen sich nur zwei Personen befinden – eine Ausnahme ist die praktische Fahrprüfung. Nach jeder Fahrstunde muss das Fahrzeug gelüftet und die Bedienungseinrichtungen wie Blinkerhebel, Schaltung und so weiter müssen desinfiziert werden. Bei der Motorradausbildung müssen die Fahrschüler nun die eigene Schutzkleidung wie Helm, Motorradjacke, Hose, Stiefel und Handschuhe selbst mitbringen, diese Bekleidung wurde zuvor von unserer Fahrschule gestellt.

Frage: Auch bei den Theoriestunden werden Sie sicher Vorkehrungen getroffen haben. Welche sind das?

Bei den Theoriestunden ist für uns die Abstandsregel entscheidend. Früher konnten zirka 30 bis 35 Fahrschüler den Unterricht besuchen, mit der neuen Regelung können nun lediglich zwölf Fahrschüler in der Theorie gleichzeitig unterrichtet werden. Um dies etwas auszugleichen, bieten wir momentan an zwei Tagen zusätzlichen Unterricht an. Ebenfalls haben wir eine Onlinereservierung eingeführt, damit wir keine Fahrschüler wegschicken müssen, weil schon jeder Platz belegt ist.

Frage: Fahrprüfungen mussten bestimmt verschoben werden. Haben Sie nun einen großen Andrang an Prüfungsterminen oder ziehen die „Prüflinge“ weitere Übungsstunden vor? Schließlich hatten die Fahrschüler zwei Monate keine Praxis mehr.

Die ersten Fahrprüfungen haben mittlerweile schon wieder stattgefunden, das waren jene, die eigentlich für den 18. März geplant gewesen wären. Natürlich mussten diese Schüler nochmal zusätzliche Übungsstunden nehmen, welche sich aber von der Anzahl her im Rahmen hielt. Die übrigen Schüler, die nach der Zwangspause nun ihre Ausbildung fortsetzen können, werden dies an der Anzahl der notwendigen Stunden nicht groß merken.

Bei den theoretischen Prüfungen gibt es zur Zeit eine Wartezeit von zirka drei Wochen, da diese zur Zeit nicht mehr wöchentlich in Weil am Rhein, sondern nur noch in kleineren Gruppen in Lörrach angeboten werden. Was aber auch erwähnt werden muss: Der Tüv in Lörrach versucht, mit mehreren Terminen der Lage gerecht zu werden.

Frage: Wie sieht es mit der Nachfrage an Neuanmeldungen aus?

Neuanmeldungen (online) hatten wir auch während des Lockdowns, diese wurden von uns bearbeitet und die erforderlichen Unterlagen den zukünftigen Fahrschülern zugesandt. Mittlerweile haben sich die Zahlen der Neuanmeldungen wieder eingependelt. Die erste Woche nach der Wiedereröffnung war für unsere Büromitarbeiter sehr intensiv.

Frage: Was haben die zwei Monate „Lockdown“ für Ihr Unternehmen bedeutet – auch finanziell?

Natürlich ist es für jeden Unternehmer schwierig, wenn von einem auf den anderen Tag der ganze Umsatz einbricht und wirklich zwei Monate keine Einnahmen erzielt werden können. Dies ist natürlich ein Verlust, den wir nicht wieder ausgleichen können. Es war natürlich auch für meine Mitarbeiter eine schwere Zeit, wenn diese für zwei Monate auf 40 Prozent ihres Gehalts verzichten müssen.

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