BTI-Tabletten fürs Wasser
Und hier sind auch die Bürger gefragt, betonen der Diplombiologe sowie Huber und Nonnenmacher von der Stadt. In Friedlingen werden in Kürze die Info-Flyer an die Haushalte verteilt, ebenso die BTI-Tabletten. Diese werden nicht eingenommen, sondern dienen als biologisches Mittel, das in die nas-sen Brutstätten gegeben werden soll – in Gärten, auf Terrassen oder auf Balkonen. Eine der zehn Tabletten reicht für die Behandlung von 50 Litern Wasser. Im Rathaus gibt es bei Bedarf einen Nachschub an Tabletten. Noch im September soll den Brutstätten, also beispielsweise in gefüllten Regentonnen, der Garaus gemacht werden. Es gilt, „die Eilast zu reduzieren“, so Jöst. Es sei schwierig, alle zu entfernen. Am Wasserfass-Rand helfe beispielsweise nur, mit einer Wurzelbürste mehrmals zu schrubben, das einfache Abspritzen hingegen nicht. Kein Problem sei hingegen ein belebter Gartenteich, im Gegensatz zum über mehr als fünf Tage offen stehenden Planschbecken.
Weiter geht es im Frühjahr
Sogar offen stehende und gefüllte Gießkannen stellen hier ein Problem dar. „Es ist eine Sisyphusarbeit“, weiß der Diplombiologe, da Brutstätten bis ins zweite Obergeschoss reichen würden. Wichtig ist zudem: Bei den BTI-Tabletten handelt es sich um ein Eiweiß, das Mückenlarven vernichtet, aber anderen Tieren, Menschen und Pflanzen nicht schadet, unterstreichen die Verantwortlichen.
Im Frühjahr soll die Bekämpfung fortgesetzt und intensiviert werden. Alle potenziellen Brutstätten der auffällig schwarz-silberweiß gefärbten Stechmücke mit einer Größe von 0,5 bis einem Zentimeter werden von April bis Oktober mit dem biologischen Wirkstoff versehen, kündigt der Experte an. Hierzu steht noch die Suche von mindestens zehn Helfer an, die alle zwei bis drei Wochen zu den Bürgern gehen. Eine alternative Methode, die womöglich zusätzlich noch erfolgt, ist das Ausbringen steriler Männchen, damit die Fortpflanzung der asiatischen Tigermücke stark eingedämmt wird. Die Embryonen wären dann nicht mehr entwicklungsfähig. Immerhin legt ein Weibchen innerhalb von sechs Wochen 350 Eier in verschiedenen Zyklen nach einer Befruchtung.
Aussichten auf Erfolg
Für nächstes Jahr heißt es also: Bekämpfung im Verbreitungsgebiet, aktives Monitoring (Fallenstellen und Larvensuche), passives Monitoring (Bevölkerung sensibilisieren und diese zum Mitwirken aktivieren), Transparenz für die Arbeit schaffen sowie fünftens die Schulung für spezielle Gruppen wie Arbeiter auf Friedhöfen oder in Kleingartenanlagen. Für April ist auch eine Bürger-Info-Veranstaltung ins Auge gefasst.
Dass es klappen kann, die asiatische Tigermücke aus ihrem äußersten Verbreitungsgebiet wieder zurückzudrängen, zeigt die Nachbarstadt Lörrach. Hier griffen ab Juli 2017 nach dem Erscheinen des Plagegeistes die Bekämpfungsmaßnahmen. „Jetzt ist sie wahrscheinlich weg“, erklärt der Diplombiologe, wobei er noch vorsichtig ist mit einer endgültigen Einschätzung. In Freiburg sei zudem das Vorkommen deutlich eingedämmt.
Weitere Infos zur Tigermücke gibt es unter www.weilamrhein.tigermücke.info