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Weil am Rhein Mit viel Leidenschaft zum Erfolg

Siegfried Feuchter
Patrick Gempp aus Weil am Rhein ist ein erfolgreicher Handballer, der in der Zweiten Bundesliga in Dessau spielt. Foto: Steve Löser

Patrick Gempp, der erfolgreiche Handballer aus Weil am Rhein, ist eine Kämpfernatur. Der Sohn von Petra und Jürgen Gempp, der jetzt in der Zweiten Bundesliga für Dessau-Roßlau spielt, hat sich mit hartem Training zurückgekämpft und ist nach seiner schweren Verletzung wieder topfit. Der 26-Jährige fühlt sich in Sachsen-Anhalt sehr wohl.

Ein Kreuzbandriss, den sich der 1,90 Meter große Kreisläufer im September 2021 beim Bundesligaspiel seines damaligen Vereins, des Erstligisten HSG Wetzlar, in Magdeburg zugezogen hatte, war ein bitterer Rückschlag für den früheren ESV-Handballer. Doch als ambitionierter, zielstrebiger Sportler ließ er sich nicht unterkriegen. Der Profi-Handballer mit viel Potenzial, der 2016 mit der U20-Nationalmannschaft in Dänemark Vize-Europameister geworden ist und ein Jahr später mit der U21 bei der Weltmeisterschaft in Algerien den vierten Platz errungen hat, kämpfte sich mit hartem Training, viel Disziplin und starkem Willen als Leistungsträger ins neue Team.

Entscheidung nicht bereut

Nachdem der Vertrag Mitte vergangenen Jahres in Wetzlar ausgelaufen war, kam die Anfrage aus Dessau. Gempp, der in Aschaffenburg Betriebswirtschaft und Recht studiert hatte und nun „so schnell als möglich“ den Master in Wirtschaftspsychologie und Management machen will, sagte zu und schloss sich im Juli vergangenen Jahres dem Dessau-Roßlauer Handballverein an.

Eine Entscheidung, die er bis heute nicht bereut. „Ich bin zwar jetzt noch weiter weg von meiner Heimatstadt Weil, doch ich fühle mich hier sehr wohl“, erzählt Gempp im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Geschäftsführung des Vereins, seine Handballkollegen, das Trainerteam und die Zuschauer haben ihm ein schnelles Einleben ermöglicht. „Alle sind hilfsbereit, Dessau-Roßlau ist ein familiärer Verein.“ Hinzu kommen die sportlichen Erfolge in der Hinrunde. „Siege sind das beste Teambuilding“, sagt Gempp, der mit seinen 26 Jahren zu den ältesten Spielern gehört, Stammspieler und mit der Mannschaft derzeit Tabellendritter ist. Mit seiner aufgeschlossenen Art fand er sich auch außerhalb des Spielfelds schnell zurecht in Sachsen-Anhalt.

Rückhalt aus der Familie

Seine Familie ist sein großer Rückhalt. Dies hilft ihm auch, wenn gelegentlich mal etwas Heimweh aufkommt. So haben ihn seine Eltern, die passionierte Handballfans sind, bei all seinen Stationen, ob Großwallstadt, Rimpar bei Würzburg, Wetzlar oder nun Dessau, immer begleitet. Sie besuchen ihn immer wieder und natürlich auch Spiele seiner Mannschaft. Umgekehrt nutzt Patrick Gempp spielfreie Zeiten, um in Weil am Rhein bei Eltern und Großeltern eine Stippvisite zu machen oder bei seiner Schwester Anna, die bei der TSG Eddersheim in der Nähe Frankfurts in der Dritten Liga Handball spielt und kurz vor dem Abschluss des Medizinstudiums steht. Und seine Reha brachte Patrick Gempp nach der Kreuzband-OP vier Monate im schweizerischen Rheinfelden zu, um so „meine Familie und meine Freunde in Weil um mich zu haben“.

Keine Langeweile

Sein Tag ist stets gut ausgefüllt. Handballprofis trainieren täglich – oft zweimal am Tag, und am Wochenende finden die Ligaspiele statt. Außerdem trainiert der frühere ESV-Handballer die Minis des Vereins, was ihm viel Spaß macht. An freien Tagen besucht er hin und wieder auch alte Handballkollegen in Wetzlar und Würzburg. Auch macht er öfters Abstecher nach Leipzig („eine sehr schöne Stadt“) oder nach Berlin, wo er Verwandte hat. Langeweile kennt er jedenfalls nicht.

Wenn Gesundheit und Körper als wichtigstes Kapital mitmachen, will der starke Kreisläufer so lange wie möglich seinen geliebten Handballsport ausüben – ob in Dessau oder vielleicht nochmals bei einem anderen Verein, das lässt Gempp auf sich zukommen. Er schmiedet auch noch keine festen Pläne, was nach der Handballkarriere kommt.

Nur so viel: Sobald er sein Masterstudium beendet hat, will er neben dem Sport in Teilzeit in den Beruf einsteigen. Und der erfolgreiche Handballer schließt nicht aus, dass er eines Tages in seine alte Heimat ins Dreiländereck zurückkehrt. „Aber das ist noch offen und hängt von vielen Faktoren ab.“

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