Weil am Rhein Mit viel Pfiff zu den Hotspots der Welt

(wz)

138 Akteure des Turnvereins Weil bieten ausgezeichnete Jahresfeier mit ideenreichem Programm.

Weil am Rhein - Sehnsuchtsorte müssen nicht fern sein. Das zeigte der TV Weil bei seiner pfiffigen und ideenreichen Jahresfeier am Samstag, als er auf dem Sonderflug TV 1884 zu den „Hotspots dieser Welt“ abhob. In der vollbesetzten Jahnhalle präsentierte der Verein einen vielfältigen, kurzweiligen und sportlich bunten Abend – samt liebevoll-bissigen Seitenhieben auf Alt-Weil.

Petra Pfefferle und Ines Busch als Ideengeber und Hauptorganisatoren führten bei dem ausgezeichneten Abend Regie. Den gelungenen musikalischen Auftakt machte der Spielmannszug unter Leitung von Michael Schiessel.

„St. Pauli hat mehr zu bieten als leichte Mädchen“, versicherte Lotilia Jones (Lothar Hoyer), selbsternannte große Schwester der Hamburger Kunstfigur Olivia Jones bei ihrem Auftritt. Ganz ohne schlüpfrige Witze unterhielt denn auch die Abteilung für Behindertensport unter Leitung von Hubert Eller, verkleidet als Kiezkicker und Beatles samt kreischender Fans. Das Publikum zeigte seine Begeisterung mit Zugabe-Rufen, die auch direkt erfüllt wurden. Für seine inklusive Arbeit wurde der Verein in den Pausen mehrfach gelobt. Bedauert wurde nur, dass der Zugang zur Bühne nicht barrierefrei ist. Die Rollstühle mussten hinaufgetragen werden.

Petra Pfefferle und Ines Busch: Ideengeberinnen und Regisseurinnen

Chefstewardess Carolin Kabine (Cornelia Zimmermann) beim Sonderflug TV 1884, die kurzweilig durchs Programm führte, unterhielt in den Umbaupausen mit halbernst gemeinten Sicherheitsanweisungen und animierte auch zum aktiven Mitfliegen im Flug 1884 (dem Gründungsjahr), oder besser zum Mitturnen.

Nicht nur die 138 Akteure auf der Bühne, auch die zahlreichen Helfer abseits dieser zeichneten ein beeindruckendes Bild des Traditionsvereins, bei dem sich quer durch die Altersschichten die Mitglieder gerne einbringen. Mehr als 1300 sind er derzeit, darunter über 400 Kinder.

Von Hamburg aus ging der Flug weiter nach Orlando, wo die Tanzgruppe unter Leitung von Diana Himmelsbach ein flottes Disney-Medley präsentierte.

Die Montagsfrauen unter Leitung von Ines Busch zeigten sich als Komikerduo Stan und Ollie, samt Melone, falschem Schnurrbart und Slapstickeinlagen. Im Hafen von Rio de Janeiro feudelten auf dem Schiff „Aida“ die Frauen des Frauenturnens unter Leitung von Gisela Trapp als Küchenbrigade über die Bühne, bevor die Jüngeren des Vereins unter Leitung von Martina Mohring vor den Pyramiden von Gizeh gekonnt ihre Künste im Geräteturnen präsentierten.

Fächerpolonaise

Bevor es zurück in heimische Gefilde ging, zeigte die Tanzsportabteilung unter Leitung von Frederik Anheuser in der Wiener Hofburg eine Fächerpolonaise. Zurück am Lindenplatz in Alt-Weil wartete das neueste kulinarische Highlight der Stadt: der Grillstand „A-kro-po-lis“. Die eigenwillige Schreibweise hatte durchaus Sinn, wie das Power-Team unter Leitung von Petra Pefferle kalauerte: das „A“ stehe für das Gasthaus Adler – mal auf, dann zu, dann auf, dann zu. „Kro“ erinnere an das Gasthaus Krone, bei dem es „entweder spanische Tapas oder nüt“ gebe. Anders als vielfach angenommen, liege Alt-Weil zudem keinesfalls „am Arsch der Welt“ (Po), nicht zu vergessen „lis“: „lislich si, sonst beschwert sich der „Schwanen“-Wirt“, rieten die Frauen auf der Bühne.

Nach einem ausführlichen Exkurs, wie viel schöner es früher doch war – vor Helikoptereltern und kruden Kindernamen – kamen die Turner schließlich am „schönsten Hotspot der Welt an“, wie Petra Pfefferle versicherte: auf der Jahnhallen-Bühne. Alle Akteure präsentierten sich und ließen sich ausgiebig vom Publikum für eine tolle Leistung feiern, bevor nach rund zweieinhalb Stunden Programm noch weiter zur Livemusik der „Nightshadows“ getanzt wurde.

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