Weil am Rhein/Müllheim Sparkasse bleibt auf Wachstumskurs

Alexander Anlicker
Die Sparkassenvorstände Maik Ebner (von links), Ulrich Feuerstein (Vorsitzender) und Stephan Grether präsentierten die Bilanz des zurückliegenden Geschäftsjahrs 2023. Foto: zVg/Sparkasse Markgräflerland

Die Sparkasse Markgräflerland legt sowohl bei den Kundeneinlagen als auch bei der Kreditvergabe zu.

Die Sparkasse Markgräflerland konnte den Wachstumskurs halten, berichtete Vorstandsmitglied Stephan Grether bei einem Pressegespräch zur Jahresbilanz 2023.

Der Vorstandsvorsitzende Ulrich Feuerstein ging zuvor auf die allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein. „Die Grundzuversicht ist da“, zeigte sich Feuerstein trotz der schwierigen Rahmenbedingungen optimistisch. Dies insbesondere, weil die Unternehmen im Dreiländereck in den vergangenen Jahren ihre Hausaufgaben gemacht und ihre Eigenkapitaldecke ausgebaut hätten. „Wir haben in der Region viele Unternehmen mit guter Eigenkapitalausstattung, die gut durch solche Phasen kommen“, betonte Vorstandsmitglied Maik Ebner.

Bemerkbar sei der Dämpfer bei den Bauinvestitionen, angesichts der anziehenden Zinsen. Im Vergleich mit den 1980er- und 1990er-Jahren seien die heutigen Zinsen Niedrigzinsen, verwies Feuerstein auf die damals üblichen acht bis neun Prozent.

Stabiler Arbeitsmarkt

Die schwächelnde Baukonjunktur werde in zwei bis drei Jahren wieder anziehen, ist Feuerstein überzeugt und zieht den Vergleich mit einem Stau auf der Autobahn. Wenn die Straße wieder frei ist, brauche es Zeit, bis sich der Stau auflöse. Positiv bemerkte Feuerstein den stabilen Arbeitsmarkt und die stabile Sparquote von 11,8 Prozent.

„Die Inflation hat auch uns im Markgräflerland beschäftigt“, erklärte mit Blick auf die regionale Lage Maik Ebner. Beim Handel seien die Geschäftserwartungen leicht negativ.

Es brauche Klarheit und Verlässlichkeit, waren sich die drei Vorstandsmitglieder einig. Als Beispiel nannte Feuerstein die Rücknahme von zugesagten Förderprogrammen, wie die Rücknahme der Elektrofahrzeug-Förderung.

Kreditgeschäft

„Die Sparkasse Markgräflerland bleibt auch 2023 führend bei der Vergabe von Förderkrediten“, betonte Grether. Insgesamt wurden den Kunden 431 öffentlich geförderte Darlehen mit einem Volumen von über 95 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, allerdings wurde das Fördervolumen des Vorjahres von 110 Millionen Euro nicht erreicht. Davon entfielen rund 35 Millionen Euro auf 77 gewerbliche Kunden. Etwa 60 Millionen Euro entfielen auf 354 geförderte Finanzierungszusagen für private Bauherren.

Kundeneinlagen

Die Kundenbeilagen legten um 37 Millionen Euro (2,1 Prozent) zu. Im Jahr 2022 betrug die Zuname noch 72 Millionen Euro beziehungsweise 4,2 Prozent. Wachstumstreiber waren die Sparkassenbriefe und Termingelder, hieß es mit Verweis auf das Ende der Nullzinsphase. Hier sei man sehr offensiv auf die Kunden zugegangen, betonte Grether.

Wertpapiere

Steigende Umsätze verzeichnete das Wertpapiergeschäft mit 243 Millionen Euro (plus 32 Millionen Euro). Davon entfallen 98 Millionen Euro auf festverzinsliche Wertpapiere, 42 Millionen Euro auf Aktien sowie 103 Millionen Euro auf Investmentfonds. Grether riet zur Diversifizierung mit einem gesunden Mix, der auch einen Wertpapieranteil enthält.

Bausparen sei mit einem Volumen von 60,7 Millionen Euro ein wichtiges Grundprodukt, betonte Grether. Das Geschäft mit Versicherungen belief sich auf rund 18,5 Millionen Euro, berichtete Grether, ein Plus von 185 000 Euro.

Immobilien

Mit Maklern in den Hauptgeschäftsstellen in Weil am Rhein und Müllheim spielt das Immobiliengeschäft eine wichtige Rolle. Die Nachfrage konzentriert sich auf Häuser und Eigentumswohnungen. Insgesamt wurden 54 Objekte mit einem Volumen von mehr als 23,4 Millionen Euro vermittelt. Im Vorjahr waren es noch 71 Objekte mit einem Volumen von knapp 38 Millionen Euro.

Ausbildung

Die Sparkasse Markgräflerland beschäftigt 387 Mitarbeiter. Das entspricht rund 292 Vollzeitstellen, da mehr als 60 Prozent der Mitarbeiter in Teilzeit beschäftigt sind. Unter den 387 Mitarbeitern sind 29 Auszubildende. Im laufenden Jahr sollen 18 Auszubildende eingestellt werden, darunter ist eine Stelle für ein duales Studium an der DHBW.

Filialen und Automaten

„Wir denken nicht darüber nach, Geschäftsstellen zu schließen“, betonte Ulrich Feuerstein. Das gelte auch für die Geldautomaten, obwohl viel Geld in deren Sicherheit investiert werden müsse, wie Stephan Grether mit Blick auf die Automatensprengung in Neuenburg im vergangenen Sommer ergänzte.

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