Weil am Rhein Musik an neun besonderen Orten

Weiler Zeitung

Programm: Festival „Weiler KlangRäume“ findet zum zweiten Mal statt / Konzerte an zwei Abenden

Zum zweiten Mal nach 2016 findet am 18. und 19. Oktober das Festival „Weiler KlangRäume“ statt. Rund 40 Kulturschaffende in Ensembles und Bands treten an zwei Abenden an neun teils ungewöhnlichen Orten auf.

Weil am Rhein (sas). „Ungewöhnliches ist attraktiv“, meinte Oberbürgermeister Wolfgang Dietz bei der gestrigen Programmvorstellung im Rathaus. „Wir bemühen uns, für Weil ein spezielles Profil zu schaffen“, ergänzte Kulturamtsleiter Tonio Paßlick, der das Festival gemeinsam mit Eventmanagerin Sabine Theil organisiert. Die Erstauflage im Oktober 2016 sei sehr gut angekommen – „gerade in den Privaträumen“. Dank Theils großem Netzwerk seien wieder besondere Veranstaltungsorte zusammengekommen.

Der Klang

Musikalische Häppchen für Feinschmecker-Ohren wollen Sebastian Heimann (Viola) aus Weil und seine tschechische Duo-Partnerin Zora Janska (Violine) bieten. Sie haben ein Programm mit Werken von Georg Friedrich Händel, Johann Halvorsen, Paul McCartney, Béla Bartók und weiteren Komponisten vorbereitet. Zwei völlig unterschiedliche Blasinstrumente präsentieren Hansi Kolz und Pete Kaupp – nämlich Saxophon und Didgeridoo.

Die Frauenstimmen des von Silke Marchfeld dirigierten Weiler Vokalensembles treffen auf „Die Zwei und der mit der Tuba“. Das Ensemble hat drei- bis fünfstimmige Arragements einstudiert. Fette Hip-Hop-Beats, wuchtigen Bass und aggressive Gitarrensounds bietet die Gruppe „Ape Academy“.

Der Instrumentalpädagoge Helge Rosenbaum lädt zum „Team Drumming“ ein. Die Teilnehmer werden dabei in verschiedene Instrumentengruppen eingeteilt und tragen zum Schluss einen Trommelsong gemeinsam vor.

Barbara Wäldele und Barbara Kleiner entführen auf musikalische Weise in die Welt der Rosen – mit einer Auswahl vom Volkslied über Klassik, Schlager, Pop und Chansons bis zu Jazz- und Musicalsongs. „Aus dem Koffer“ singen die „VokaLiesen“. Neugierig werden die Koffer im Beisein des Publikums inspiziert und geöffnet.

Das Trio „Tri di Celli“ zeigt einen Auszug aus einem neuen Programm – vom frühen Barock über Klassik und Romantik bis zur Unterhaltungsmusik. Dixieland, Swing- und Blues-Nummern oder Latino-Songs werden die „Hot Pepper Stompers“ zum Besten geben.

Die Räume

Das Ehepaar Nicole und Ulrich Heimann öffnet das Geigenbau-Atelier. Gespielt wird umgeben von Holz, Hobeln und schwingenden Saiten. Die evangelische Kirche St. Nikolaus in Märkt wurde erstmals 1169 urkundlich erwähnt. In ihr gibt es wertvolle Fresken aus dem 15. Jahrhundert zu sehen, die erst in den 1930er-Jahren freigelegt wurden.

In einem der 130 Quadratmeter großen Gewächshäuser der Stadtgärtnerei wird zwischen blühendem Herbstflor musiziert. Für die „KlangRäume“ öffnen zudem die Oldtimer-Liebhaber bei Dermata Lederwaren ihr Roll-Tor. In den denkmalgeschützten Shedhallen der ehemaligen Seidenstoffweberei Schwarzenbach entstand zwischen 1991 und 1995 das Kulturzentrum Kesselhaus, wo bei den „KlangRäumen“ gemeinsam getrommelt wird.

1911 gegründet, befindet sich die Gärtnerei und Blumenhaus Walliser heute in der vierten Generation. Die Zuschauer erwartet ein Rosenkonzert mitten im floralen Ambiente.

Musikalisch wird es auch in der „Chläbi-Grotte“, dem ehemaligen Weinkeller, den das Wirtepaar Nicole Kloss und Männi Kainz 2008 restauriert und als Sitzungskeller für Fasnachts-Veranstaltungen hergerichtet hat. Neben dem Restaurant „Krone“ ist 2017 ein innovativer Anbau aus Holz, Glas und Sichtbeton entstanden, der als Konferenzraum dient – und nun auch Platz für ein Konzert bietet. Und nach der Renovierung öffnet auch der „Hirschen“-Keller in Haltingen seine Pforten, der mehr als 200 Jahre lang als Weinlager genutzt wurde.

Die Räume verfügen dabei über unterschiedliche Kapazitäten. „Ins Geigenbau-Atelier passen nur 18 Besucher, aber es gibt auch Orte, da ist Platz für 60 Menschen“, erklärte Theil. Die Konzerte finden zeitversetzt statt, so dass auch mehrere besucht werden können. An den meisten Orten wird auch bewirtet.

Weitere Informationen: www.weiler-klangraeume.de Karten im Vorverkauf gibt es bei allen angeschlossenen Vorverkaufsstellen wie den Geschäftsstellen unserer Zeitung oder den Tourist-Infos sowie im Internet unter www.reservix.de. Sie kosten zwischen zehn und 15 Euro.

Freitag, 18. Oktober:

18 Uhr, Atelier für Geigenbau Ulrich Heimann: Zora Janska und Sebastian Heimann

19.30 Uhr, St. Nikolaus-Kirche Märkt: Hansi Kolz und Pete Kaupp

21 Uhr, Stadtgärtnerei: Vokalensemble und „Die Zwei und der mit der Tuba“

21 Uhr, Dermata Lederwaren: „Ape Academy“

Samstag, 19. Oktober:

16 Uhr, Kesselhaus: Team Drumming mit Helge Rosenbaum

18 Uhr, Gärtnerei und Blumenhaus Walliser: Barbara Wäldele und Barbara Kleiner

19.30 Uhr, „Chläbi-Grotte“: „VokaLiesen“

20 Uhr, Konferenzraum Restaurant „Krone“: Trio „Tri di Celli“

21 Uhr, „Hirschen“-Keller: „Hot Pepper Stompers“

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