Weil am Rhein Nachfrage stark, Flächen rar

Siegfried Feuchter
WWT-Geschäftsführer Peter Krause. Foto: Feuchter

Wirtschaft: Interessenten für 120-Zimmer-Hotel und sechs Fitnessstudios.

Weil am Rhein - Wie knapp inzwischen das Flächenangebot der Stadt Weil am Rhein für interessierte Gewerbe- und Handelsbetriebe ist, verdeutlichen zwei Zahlen: In den zurückliegenden eineinhalb Jahren hatte WWT-Geschäftsführer Peter Krause Anfragen für 36 Hektar Grundstücks-, Handels- und Gewerbeflächen, jedoch nur vier Hektar hat er noch zur freien Verfügung.

Vom Hotel über mehrere Fitnesscenter, einem großen Möbelmarkt bis hin zu E-Commerce-Unternehmen war bei den Anfragen alles dabei. Die starke Nachfrage ist Ausdruck einer florierenden Konjunktur.

Viele Anfragen

135 Anfragen unterschiedlicher Branchen flatterten dem Weiler Wirtschaftsförderer und WWT-Geschäftsführer Peter Krause, wie er auf Nachfrage unserer Zeitung sagt, in den zurückliegenden 18 Monaten auf den Tisch. Dabei dominieren die Handelsflächen. Und bei fast allen Nachfragen musste Krause die fast stereotype Antwort geben: „Wir können nicht und wir wollen nicht“. Das „wollen“ bezog sich dabei in erster Linie auf große Handelsbetriebe wie zum Beispiel einen Möbelmarkt, der eine Fläche von 100 000 Quadratmeter sucht. Diese Fläche ist fast so groß wie das gesamte interkommunale Gewerbegebiet auf Weiler respektive Haltinger Gemarkung zusammen, das sich von der Firma Wössner bis zur Firma Glatt erstreckt. Auf den wenigen noch vorhandenen Flächen sollen möglichst ausgewählte Unternehmen aus dem Produktionsbereich angesiedelt werden.

Auffallend bei den vielen Anfragen: Firmen, die auf Online-Handel setzen, zieht es verstärkt ins Dreiländereck. So beispielsweise sucht ein E-Commerce-Unternehmen eine 50 000 Quadratmeter große Fläche, um eine große Halle für das Online-Geschäft darauf bauen zu können. „Das ist das erste Mal, dass wir in dem Bereich eine solche Anfrage erhalten haben“, sagt Krause mit dem Hinweis, dass auch noch kleinere Online-Handelsgeschäfte Flächen hier an der Grenze suchen.

Auch immer wieder kommen Anfragen von Hotelbetreibern. So steht ein Investor auf der Liste, der eine 6500 Quadratmeter große Fläche will, um ein 120-Zimmer-Hotel der Drei- oder Vier-Sterne-Kategorie zu bauen. Obwohl das Messegeschäft in Basel rückläufig ist, drängen trotzdem große Hotelketten ins Dreiländereck. Zum einen hat die Stadt kein entsprechendes Grundstück in dieser Größenordnung, zum anderen sagt der WWT-Geschäftsführer: „Mit Hotels sind wir im Prinzip gut und ausreichend versorgt.“ Nur wenn eine Anfrage für eine Nobelherberge in der Fünf-Sterne-Kategorie käme, würde Krause ins Grübeln kommen. „Es muss schon etwas Außergewöhnliches sein, was es hier noch nicht gibt.“

Sieben Fitnessstudios

Sieben Fitnessstudios gibt es in Weil am Rhein – einschließlich dem im interkommunalen Gewerbegebiet auf Binzener Gemarkung. Sechs weitere würden sich zur Überraschung von Krause gerne in der Grenzstadt niederlassen, wobei die Flächen zwischen 300 bis 1000 Quadratmeter liegen. Doch weil es keine leer stehenden Ladenflächen in der gewünschten Größenordnung gibt, konnte der Wirtschaftsförderer den Interessenten keine positive Rückmeldung geben.

In den Bereich Sport und Freizeit fällt auch die Nachfrage nach Flächen, um ein Cross fit-Studio, in dem sich die Kunden bei Gewichtheben, Turnen und Ausdauerübungen auspowern können, einzurichten.

Nach gründlicher Prüfung aller Anfragen vermittelt Krause diese weiter, wenn die Stadt selbst keine Flächen anbieten kann, jedoch Privatleute über entsprechende Grundstücke oder Ladenflächen verfügen.

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