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Weil am Rhein „Nein“ zur neuen Verkehrsführung

Ingmar Lorenz
Auf der Behelfsbrücke könnte bald eine Art Einbahnstraßenregelung gelten, ebenso wie auf der Güterstraßenbrücke (Hintergrund), die bald erneuert werden soll. Foto: Ingmar Lorenz

Ortschaftsrat: Gremium kritisiert Vorgehen der Stadtverwaltung in Sachen Güterstraßenbrücke

Alles andere als einverstanden ist der Haltinger Ortschaftsrat mit den Plänen der Verwaltung zur Verkehrsführung auf der Güterstraßenbrücke beziehungsweise auf den beiden Brücken im entsprechenden Bereich. Obwohl eigentlich nur eine Baufreigabe auf der Tagesordnung stand, kam das grundsätzliche Vorgehen aufs Tapet.

Von Ingmar Lorenz

Weil am Rhein-Haltingen. Die Güterstraßenbrücke kann aufgrund ihres schlechten Zustands nicht mehr genutzt werden. Ein Neubau muss her. Um das Wohngebiet „Im Rad“ nicht abzuschneiden, wurde zunächst eine einspurige Behelfsbrücke gebaut. Ursprünglich war vorgesehen, dass diese als Rad- und Fußgängerverbindung erhalten bleibt, sobald der Neubau der Güterstraßenbrücke vollendet ist.

Zu wenig Platz für zwei Spuren

Nun aber haben sich die Pläne geändert. Denn wie Ortsvorsteher Michael Gleßner in der Sitzung am Donnerstagabend darlegte, soll der Neubau der Güterstraßenbrücke ebenfalls einspurig erfolgen. Die Behelfsbrücke soll in diesem Szenario dann nicht mehr als Velo- und Fußgängerverbindung dienen, sondern wird – ebenfalls einspurig – in die Verkehrsführung eingebunden. Sprich, es gibt eine Art Einbahnstraßenregelung für das entsprechende Gebiet: über die eine Brücke rein, über die andere wieder raus.

Grund für die Planänderung sei, dass ein zweispuriger Neubau der Güterstraßenbrücke einen Eingriff in die angrenzenden Privatgrundstücke nötig machen würde. „Da machen die Grundstücksbesitzer nicht mit“, erklärte Gleßner. Da also nicht genug Platz für einen zweispurigen Neubau vorhanden sei, gleichzeitig aber zwei Brücken zur Verfügung stehen, sei die Idee der Einbahnstraßenregelung aufgekommen.

Die Mitglieder des Ortschaftsrats zeigten sich gegenüber der neuen Planung skeptisch. Axel Schiffmann regte an, zu prüfen, ob beim Neubau der Güterstraßenbrücke nicht auf die Gehwege verzichtet werden könne, um so auf die nötige Breite für die beiden Spuren zu kommen. Der Gehweg sei auf dem Neubau nicht nötig, da mit der Behelfsbrücke eine eigene Verbindung für Fußgänger bestehen würde, so Schiffmann. Eine andere Überlegung bestand darin, die Planung umzudrehen und die Behelfsbrücke zweispurig auszubauen.

Beschlussvorschlag zurückgewiesen

Ortsvorsteher Michael Gleßner wies indes darauf hin, dass in der Sitzung lediglich über die Baufreigabe für die Erneuerung der Güterstraßenbrücke bis zu einer Höhe von 4,1 Millionen Euro zu befinden sei. Die Planungen seien hingegen bereits abgeschlossen.

Eben dies rief im Ortschaftsrat heftige Kritik hervor. Es sei nicht hinnehmbar, auf diese Weise vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden, wenn die nun vorgesehene Verkehrsführung signifikant von dem abweiche, was bislang der Stand der Dinge gewesen ist, hieß es. „Ich weigere mich, so einen Schnellschuss zu machen“, sagte etwa Katharina Hütter (UFW). Der Ortschaftsrat könne dieses Vorgehen nicht gutheißen, bekräftigte Thomas Bayer (Grüne). Er sei nicht im Gremium, um Beschlüsse nur abzunicken.

Bayer stellte schließlich auch den Antrag, die Beschlussvorlage zurückzuweisen und sich hinsichtlich des weiteren Vorgehens erneut mit der Verwaltung auszutauschen. Diesem Vorschlag folgte der Ortschaftsrat einmütig. Als Nächstes wird sich der Bau- und Umweltausschuss am 19. Juli mit dem Thema befassen, bevor es dann im Gemeinderat auf der Agenda stehen wird.

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