Weil am Rhein Kino: Neubeginn mit King Kong & Co.

Adrian Steineck

Kinopalast: Öffnung für 1. Juli geplant / Testpflicht wirft noch Fragen auf / Regeln wie im Herbst 2020

Weil am Rhein -  Wolfgang Traber, der Betreiber des Kinopalasts im Rheincenter, ist weiter zuversichtlich. Zwar bleiben in seinen fünf Sälen wie bundesweit in allen Lichtspielhäusern die Leinwände seit sieben Monaten schwarz. Zum 1. Juli aber soll es wieder losgehen. Zum Neustart haben sich zwei ikonische Leinwandmonster sowie PS-starke Boliden angekündigt.

Es sei für die Filmverleiher einfacher, wenn die Kinos bundesweit einheitlich wieder öffnen würden, sagt Traber im Gespräch mit unserer Zeitung. Daher habe man jetzt den 1. Juli ins Auge gefasst, obwohl die Kinos im Landkreis Lörrach aufgrund sinkender Infektionszahlen grundsätzlich seit dem 28. Mai wieder öffnen dürfen. Im Kinopalast war zunächst der 17. Juni angepeilt worden. „Aufgrund von Filmverschiebungen und einigen organisatorischen Unklarheiten aber war dieses Datum für uns nicht haltbar“, legt er dar. Der einheitliche Neustart zum 1. Juli ist vom Hauptverband der deutschen Filmtheater vorgegeben worden.

Monster und flotte Flitzer

Mit „Godzilla vs. Kong“ und „Fast & Furious 9“ befinden sich potenzielle Zuschauermagnete in der Pipeline der Filmverleiher. „Das macht uns den Kinobetrieb am Anfang sicherlich etwas einfacher“, sagt Traber mit Blick auf diese beiden Hoffnungsträger für die darbende Kinobranche. Während das Aufeinandertreffen von Urzeitechse und Riesengorilla nach mehrmaliger Verschiebung derzeit am 1. Juli starten soll, ist der neunte Teil der Actionfilmreihe „Fast & Furious“ für den 15. Juli angekündigt.

Welche Regeln gelten

Bei der Neueröffnung sollen zunächst dieselben Abstands- und Hygieneregeln wie vor der Schließung Anfang November gelten. Sprich: Die Säle dürfen bis zu maximal einem Drittel der Plätze gefüllt sein, die Kontaktdaten müssen zwecks Nachverfolgung angegeben werden, und es gilt die Maskenpflicht auf dem Weg zum Platz sowie während des Films. Neu hinzugekommen sind seit dem vergangenen Herbst die drei Gs: Zutritt zum Kino wird auch derzeitigem Stand nur haben, wer geimpft, genesen oder getestet ist.

Neustart mit Fragezeichen

Diese drei Voraussetzungen aber bereiten Traber und seinem Team noch etwas Kopfzerbrechen. Das Testen etwa: „Der Sonntag ist für mich derzeit noch ein großes Fragezeichen“, sagt der Kinochef. Denn wenn die Corona-Teststationen am Samstag um 15 Uhr schließen, habe man schlichtweg keine Möglichkeit, mit einem 24 Stunden lang geltenden negativen Testergebnis am Sonntagabend spontan ins Kino zu gehen, schildert er ein mögliches Szenario. Auch seien die Aussagen der Behörden zur möglichen Einrichtung eines eigenen Testzentrums im Kinofoyer nicht eindeutig, schildert er seine Erfahrungen. „Einmal ist zu hören, dass entsprechend geschulte Mitarbeiter diese Tests selbst vornehmen müssen, dann wieder heißt es, dass sie nur dabei zuschauen sollen, wie der Kinobesucher sich selbst testet.“

Zuschauern Zeit lassen

Zwar gewinne die Impfkampagne gegen Covid-19 mittlerweile deutlich an Fahrt. Zugleich aber seien bis Anfang Juli wohl vor allem jüngere Menschen, die einen großen Anteil an den Kinogängern ausmachen, oftmals noch nicht oder nicht vollständig geimpft, so dass das Testen ein großes Thema bleibt. Hinzu kommt, dass Schweizer Tests hierzulande nicht gültig sind, was manchen potenziellen Kinogänger aus dem Nachbarland vom Besuch im Weiler Kinopalast abhalten könnte. „Es ist derzeit vieles noch etwas unklar“, sagt Traber und hofft darauf, dass hier in den kommenden Wochen bundesweit einheitliche Regelungen für den Kinobetrieb unter Corona-Bedingungen gefunden werden können.

Zugleich weiß Traber aus den Erfahrungen nach dem ersten Lockdown im vergangenen Jahr, dass der Kinobetrieb in den ersten Monaten schwierig werde. „Wir werden zunächst aufmachen müssen, ohne dass es sich wirtschaftlich rechnet“, sagt er. Das sei auch im vergangenen Jahr so gewesen: Nach dem ersten Lockdown ab Mitte März habe man im Juli wieder öffnen dürfen. Die Sommermonate seien dann aber eher mau gewesen. „Es brauchte Zeit, bis sich herumgesprochen hatte, dass wir wieder offen haben“, sagt Traber. Erst im Oktober hätten die Besucherzahlen wieder angezogen, zum 2. November musste der Kinopalast im Rheincenter dann wieder schließen. Aber trotz aller Unwägbarkeiten und Fragezeichen macht Traber deutlich: „Wir sind da, wir sind bereit, und wir werden wieder öffnen und den Leuten etwas bieten.“

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